Industrieverband rechnet mit schwächerem Konjunktureinbruch 2020

Berlin (dpa) - Die deutsche Industrie erwartet einen weniger starken
Wirtschaftseinbruch in diesem Jahr als zunächst angenommen. «Wir
haben tatsächlich im Verlauf des zweiten und im Verlauf des noch
nicht ganz zu Ende gegangenen dritten Quartals gesehen, dass es in
vielen Segmenten in vielen Branchen besser ging, als wir erwartet
haben», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen
Industrie (BDI), Dieter Kempf, dem Nachrichtenportal «ThePioneer»
(Freitag). «Das macht uns einen Tick optimistischer, als wir es schon
mal waren», sagte der Industriepräsident.

Demnach geht der BDI davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt
preisbereinigt um 5,4 Prozent zurückgehen wird. Im August hatte der
Verband noch ein Minus von 6,5 Prozent im Gesamtjahr erwartet. Bei
den für die deutsche Volkswirtschaft besonders wichtigen Exporten
rechnet der BDI mit einem Rückgang um 13 Prozent, zuvor waren 15
Prozent Minus angenommen worden. Zwar habe es zur Jahresmitte
«deutliche Anzeichen» für eine Erholung gegeben, schreibt der BDI d
em
Nachrichtenportal zufolge in seinem noch unveröffentlichten
Quartalsbericht. Aber: «Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau ist erst im

Jahr 2022 zu erwarten», heißt es.