Erhöhter Infektionsschutz für Schulen im Weimarer Land

Erfurt/Apolda (dpa/th) - Nach dem sprunghaften Anstieg der
Corona-Neuinfektionen hat das Bildungsministerium für Schulen im
Weimarer Land besondere Infektionsschutzregeln angeordnet. Dabei gehe
es um den Schutz von Lehrern und Schülern mit einem besonderen Risiko
für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion, teilte das
Ministerium am Donnerstagabend in Erfurt mit.

Lehrer, für das gelte, müssten so eingesetzt werden, dass ein
möglichst geringes Infektionsrisiko bestehe. Ein freiwilliger Einsatz
im Präsenzunterricht bleibe aber möglich. Schüler mit Risikomerkmalen

könnten nach einem formlosen Antrag vom Präsenzunterricht
freigestellt werden.

Das gelte ab kommenden Montag (21. September) vorerst bis zum 4.
Oktober 2020. Eine Verkürzung bei deutlich verbesserter
Infektionslage sei nicht ausgeschlossen.

Bildungsminister Helmut Holter (Linke) sprach von einer begründeten
Vorsichtsmaßnahme aufgrund des derzeitigen lokalen
Infektionsgeschehens. «Hoffen wir, dass weitere Einschränkungen im
Schulbetrieb verhindert werden können, aber sollten sie notwendig
werden, werden wir nicht zögern, sie anzuordnen.»

Von weitergehenden Schritten werde vorerst abgesehen. Der
Unterrichtsbetrieb solle in dem Kreis unter Beachtung der
Infektionsschutzregeln so weit wie möglich aufrechterhalten werden,
erklärte das Bildungsministerium. Es gelte allerdings an allen
Schulen die Schutzstufe gelb, unabhängig davon, ob es dort
tatsächlich nachgewiesene Infektionsfälle gebe.

Der Kreis hatte am Mittwoch ebenfalls auf die gestiegene Zahl an
Corona-Infektionen reagiert und Volksfeste vorerst untersagt. Zudem
wurden die Teilnehmerzahlen an privaten Feiern und
Vereinsveranstaltungen begrenzt.

In dem Landkreis waren die Infektionszahlen vor allem nach der
Rückkehr einer Senioren-Reisegruppe aus einem tschechischen Kurbad in
die Höhe geschnellt. Ein Großteil der rund 30 Teilnehmer war mit dem
Sars-CoV2-Virus infiziert.