EU-Parlament fordert einheitlicheres Vorgehen bei Corona-Maßnahmen

Brüssel (dpa) - Einheitliche Quarantänezeiten, vergleichbare Zahlen
zum Infektionsgeschehen und eine gemeinsame Teststrategie - das
Europaparlament hat ein geschlosseneres Vorgehen der
EU-Mitgliedsstaaten in der Corona-Krise gefordert. So sollten
Corona-Testergebnisse gegenseitig in allen Mitgliedsstaaten anerkannt
werden und ausreichende Kapazitäten für Tests geschaffen werden, hieß

es in einer am Donnerstag verabschiedeten Resolution der
EU-Abgeordneten. Darin wurde auch eine einheitliche Datenerhebung
gefordert.

Die Abgeordneten sprachen sich in dem Entschließungsantrag für ein
einheitliches Ampelsystem aus, das Gebiete je nach Infektionslage in
rote, orangene, grüne und graue Zonen einstuft.

Auch EU-Justizkommissar Didier Reynders hatte in der Plenardebatte am
Dienstag ein einheitlicheres Vorgehen der EU gefordert. Es brauche
gemeinsame Kriterien für Corona-Einschränkungen und einen
koordinierten Umgang mit Reisenden aus Risikogebieten. Auch in Bezug
auf Testkapazitäten sollten die Mitgliedsstaaten mehr Informationen
austauschen - etwa wie viele Tests auf 100 000 Einwohner in einer
Woche durchgeführt wurden.

Die Abgeordneten betonten, dass erneute Grenzkontrollen innerhalb der
EU ein letzter Ausweg seien. Es müsse stets geprüft werden, ob andere
Maßnahmen ebenso oder besser geeignet seien.

Die EU-Kommission hatte den Staaten bereits Anfang September
entsprechende Vorschläge vorgelegt, über die die Mitgliedsländer
derzeit noch verhandeln.