Reisewarnung für einen Teil der Niederlande

Düsseldorf/Den Haag (dpa/lnw) - Wegen der gestiegenen Zahl von
Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung die beiden
niederländischen Provinzen Nordholland und Südholland zum
Risikogebiet erklärt - und entsprechende Reisewarnungen
ausgesprochen. Das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) hatte am
Mittwoch ein entsprechend aktualisierte Liste der
Corona-Risikogebiete veröffentlicht.

Nord- und Südholland sind zwei der insgesamt zwölf Provinzen der
Niederlande und liegen im Westen des Landes. Sie bilden die am
dichtesten besiedelte Region des Landes. In den beiden Provinzen
liegen sowohl die größten niederländischen Städte Amsterdam,
Rotterdam und Den Haag als auch beliebte Badeorte wie Scheveningen,
Zandvoort und Bergen aan Zee. Nicht betroffen ist dagegen die
ebenfalls bei NRW-Touristen beliebte Küstenprovinz Zeeland im
Südwesten an der Grenze zu Belgien. Auch für die an
Nordrhein-Westfalen angrenzenden Provinzen Limburg, Gelderland und
Overijssel gilt die Reisewarnung nicht. Pendler sind also nicht
betroffen.

Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, ob es in
den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000
Einwohner gegeben hat. Die Warnung des Auswärtigen Amtes vor «nicht
notwendigen, touristischen Reisen» dorthin folgt in der Regel nach
kurzer Zeit.

Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium wies am Donnerstag
darauf hin, dass Einreisende aus Risikogebieten sich grundsätzlich 14
Tage in häusliche Quarantäne begeben müssen. Diese Quarantänepflich
t
gelte nicht, wenn ein negativer Corona-Test vorliege, der höchstens
48 Stunden vor der Einreise vorgenommen worden sei. Reisende aus
Risikogebieten seien verpflichtet, sich unverzüglich nach Rückkehr
beim zuständigen Gesundheitsamt zu melden und dort auch Angaben über
mögliche Symptome und einen Test zu machen.

Eine Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine erhebliche
abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive
Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen für
Pauschalreisen kostenlos zu stornieren.