Produktion von Schutzmasken in Laage - Bis zu 2,5 Millionen pro Monat

Das Chaos bei der Versorgung mit Schutzmasken zu Beginn der
Corona-Pandemie hat vor Augen geführt, wie abhängig Deutschland in
manchen Bereichen vom internationalen Handel ist. Das sollte im Falle
eines Aufflammen der Infektionslage bei Schutzmasken nicht wieder
passieren.

Laage (dpa/mv) - Beim Biotechnologie-Unternehmen BM Bioscience
Technology GmbH in Laage ist am Donnerstag die Produktion von
medizinischen Schutzmasken aufgenommen worden. Zunächst werden bis zu
800 000 Schutzmasken pro Monat produziert, bei Bedarf kann die Zahl
auf bis zu 2,5 Millionen erhöht werden, wie Wirtschaftsstaatssekretär
Stefan Rudolph beim offiziellen Produktionsstart sagte. Die
Corona-Pandemie zeige, dass der Bedarf danach vor allem in
Gesundheitsberufen riesig sei. Die Herstellung medizinischer
Mund-Nasen-Bedeckungen im eigenen Land sei ein Befreiungsschlag gegen
die Abhängigkeit von Lieferungen von außen und helfe beim Aufbau des
Clusters «Textile Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern».

Die Corona-Pandemie habe deutlich gemacht, wie es zum Lockdown und
den damit verbundenen Ausfuhrbegrenzungen zu weltweiten Engpässen bei
persönlicher Schutzausrüstung und bei Medizinprodukten gekommen sei,
betonte Rudolph. «Das hat uns gezeigt, wie sensibel die
internationalen Wirtschaftsverflechtungen sind und wie wichtig es
ist, bei der Sicherung unserer Grundversorgung von anderen
unabhängiger zu werden.»

Bei den Masken handelt es nach Angaben der Werksleiterin Anja
Volkmann um sogenannte medizinische Gesichtsmasken Typ IIR, die auch
bei Operationen verwendet werden können. Der Träger sei dabei gegen
Flüssigkeiten von außen geschützt. «Das ist die höchste Produktkl
asse
der einfachen OP-Masken», sagte Volkmann. Sie können über den Handel

von jedem bezogen werden. Je nach Nachfrage nach den sogenannten
FFP2-Masken, die noch mehr Sicherheit bieten, sei vorstellbar, dass
BM Bioscience Technology auch in diesem Bereich investiere.

Inzwischen gebe es auch wieder die Möglichkeit, Masken aus Asien zu
beziehen, erklärte Volkmann. Es zeige sich aber, dass diese Masken
manchmal nicht den notwendigen Standards entsprechen. Da sei es von
Vorteil, dass BM Bioscience Technology bereits aus dem
Medizinproduktebereich kommt.