Landesregierung: Mehr Geld für IT-Sicherheit der Kliniken

Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach Hacker-Angriffen auf Kliniken in
Nordrhein-Westfalen will die CDU/FDP-Landesregierung künftig mehr
Geld für die Sicherheit der Computersysteme bereitstellen. NRW
bekomme aus dem Bund-Länder-Krankenhauszukunftsgesetz 2020/21
voraussichtlich Fördermittel in Höhe von 900 Millionen Euro, davon
630 Millionen aus Bundesmitteln. Das sagte
NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) am
Donnerstag im Landtag. Mindestens 15 Prozent dieser Mittel müssten in
die IT-Sicherheit fließen. Alle Krankenhäuser sollten unabhängig von

der Patientenzahl Mittel bekommen. Das Antragsverfahren sei aber noch
nicht angelaufen

Zuvor hatte die Landesregierung bekannt gegeben, dass der gravierende
IT-Ausfall an der Düsseldorfer Uni-Klinik auf einem Hacker-Angriff
mit Erpressung zurückgehe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt
inzwischen auch wegen fahrlässiger Tötung, da eine Patientin in ein
anderes Krankenhaus umgeleitet werden musste - und starb.

Die CDU/FDP-Landesregierung stelle seit 2018 für jede Uniklinik zwei
Millionen Euro für die IT-Sicherheit bereit, sagte die Ministerin.
«Das ist in der Tat zu wenig, daran werden wir arbeiten.»

Grund für die Anfälligkeit der Kliniken für Hackerangriffe ist nach
Ansicht der Grünen nicht nur das fehlende Geld. Es seien auch «solide
rechtliche Standards» nötig, sagte der Grünen-Fachpolitiker Matthi
Bolte-Richter in der Aktuellen Stunde des Landtags zum Hackerangriff
auf die Düsseldorfer Uniklinik. Der Bund müsse hier klare Vorgaben
machen. Viele Hochschulen und Kliniken hätten immer noch keine
Vollzeit-IT-Sicherheitsbeauftragten.

In NRW waren das Lukaskrankenhaus in Neuss, das Forschungszentrum
Jülich sowie mehrere Unternehmen in der Vergangenheit Ziele von
Hackerangriffen.