UN: Wegen Corona-Pandemie 150 Millionen Kinder zusätzlich in Armut

New York (dpa) - Die Coronavirus-Pandemie hat dem UN-Kinderhilfswerk
Unicef zufolge 150 Millionen Kinder zusätzlich in die Armut gestürzt.
Seit Ausbruch der Pandemie sei die Zahl der in Ländern mit geringen
oder mittleren Durchschnittseinkommen in Armut lebenden Kinder um 15
Prozent auf etwa 1,2 Milliarden gestiegen, heißt es in einem Bericht
von Unicef und der Hilfsorganisation Save the Children, der am
Donnerstag veröffentlicht wurde. Für den Bericht seien Daten unter
anderem zu Bildung, Gesundheitssystemen oder Ernährung aus mehr als
70 Ländern ausgewertet worden.

«Covid-19 und die Lockdown-Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung
haben Millionen Kinder tiefer in die Armut gestürzt», sagte
Unicef-Chefin Henrietta Fore. «Familien, die gerade dabei waren, der
Armut zu entkommen, sind wieder hineingezogen worden, während andere
mit nie gesehenen Entbehrungen umgehen müssen. Am
besorgniserregendsten ist, dass wir näher am Anfang der Krise als an
ihrem Ende sind.» Die Organisationen riefen die Regierungen der Welt
auf, das Problem mit hoher Priorität anzugehen.