Kein weiterer Infizierter bei Massentests in Garmisch gefunden

In der kleinen Gemeinde am Fuße der Zugspitze schießen die
Corona-Zahlen nach oben. Schnell scheint die vermeintlich Schuldige
gefunden: eine feierwütige 26-Jährige. Nun ist klar, dass sie
zumindest im Nachtleben nicht allzu viele angesteckt hat.

Garmisch-Partenkirchen (dpa/lby) - Aufatmen in
Garmisch-Partenkirchen: Die Massentests nach der Kneipentour einer
mit dem Coronavirus infizierten 26-Jährigen haben kein weiteres
positives Ergebnis erbracht. Zu den drei bekannten Fällen sei keiner
hinzugekommen, teilte das Landratsamt am Mittwoch mit. Zuletzt hatten
noch rund 300 Testergebnisse ausgestanden. Vier neue Infektionen, die
am Mittwoch im Landkreis registriert wurden, stehen der Behörde
zufolge in keinem Zusammenhang mit dem Geschehen im Nachtleben. Die
26-Jährige war vergangene Woche trotz Krankheitssymptomen und
Quarantäneauflage durch Bars gezogen.

Die US-Amerikanerin arbeitet als Zivilangestellte in einem Hotel für
US-Soldaten und deren Familien. Die Unterkunft wurde für zwei Wochen
geschlossen, nachdem mehrere Beschäftigte positiv getestet worden
waren. Ob die junge Frau die insgesamt 28 Menschen allerdings
wirklich angesteckt hat oder es andere Quellen gibt, ist weiter
unklar. Bei einem entsprechenden Zusammenhang droht der Frau ein
Bußgeld wegen Verstoßes gegen Quarantäneauflagen. Zudem ermittelt die

Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte das Verhalten der
Frau «besonders rücksichtslos» genannt. Ministerpräsident Markus
Söder (CSU) sprach von einem «Musterfall für Unvernunft». Rund 1000

Menschen waren dem Aufruf des Landkatsamts gefolgt, sich testen zu
lassen, sofern sie am fraglichen Wochenende ebenfalls im
überschaubaren Nachtleben der Marktgemeinde untewegs gewesen waren.