SPD-Politikerin Freitag hofft auf «Signalwirkung» durch Diack-Urteil

Berlin (dpa) - Für die Sportausschuss-Vorsitzende des Bundestages ist
das Urteil im Korruptionsprozess gegen den früheren Leichtathletik-
Chef Lamine Diack eine Warnung für die Funktionäre. «Viele werden mit

mir gemeinsam Erleichterung und Genugtuung zugleich verspüren:
Endlich geht es den Kriminellen im internationalen Sport für alle
sichtbar an den Kragen», sagte Dagmar Freitag am Mittwoch. Ein
Pariser Gericht hatte den 87-jährigen Senegalesen, der von 1999 bis
2015 Präsident des Weltverbandes IAAF war, zu vier Jahren Haft
verurteilt. Zwei Jahre der Strafe wurden zur Bewährung ausgesetzt.

«Dieses Urteil wird hoffentlich Signalwirkung bis auf die nationale
Ebene haben: Nur staatliche Ermittlungsbehörden haben die
Möglichkeiten und auch die Kraft, den Sumpf aufzudecken», erklärte
die SPD-Politikerin.

Das passe zum ebenfalls am Mittwoch begonnenen Prozess gegen den
Erfurter Mediziner Mark S, der über Jahre Blutdoping praktiziert hat.
«Auch hier wäre nichts passiert, wenn nicht Nada und
Staatsanwaltschaften durch das deutsche Anti-Doping-Gesetz die
entsprechenden Möglichkeiten hätten», betonte Dagmar Freitag. «Die

Botschaft von heute ist: Auch im Sport gilt das Gesetz eines
Rechtsstaates.»