Beweismaterial im Bergmann-Klinikum sichergestellt

Potsdam (dpa/bb) - Staatsanwaltschaft und Polizei haben am Mittwoch
bei einer Durchsuchung im Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann Akten
und Unterlagen sichergestellt. Hintergrund seien laufende
Ermittlungen wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und
fahrlässigen Tötung im Zusammenhang mit dem Covid-19
Ausbruchsgeschehen, sagte Wilfried Lehmann, leitender Staatsanwalt,
auf Anfrage. Zuvor hatte die «Märkische Allgemeine» in ihrer
Online-Ausgabe darüber berichtet.

Beweismittel im Ermittlungsverfahren gegen drei leitende Mediziner
und die beurlaubte Geschäftsführung des Klinikums seien gesichert
worden, sagte Lehmann. Dazu gehörten nach seinen Angaben
Patientenakten und andere Unterlagen in elektronischer Form, aber
auch als Papierakten. Die Überprüfung der Beweismittel werde Monate
dauern, sagte Lehmann.

In dem größten Potsdamer Krankenhaus hatten sich im März Infektionen

mit dem Erreger Sars-CoV-2 bei Patienten und Mitarbeitern gehäuft.
Von Ende Januar bis Ende April waren 140 Patienten und 208
Mitarbeiter positiv getestet worden. 47 Corona-Patienten starben in
der Klinik. Nach einer Untersuchung hatten Experten des Robert
Koch-Instituts unter anderem kritisiert, dass Umzüge ganzer Stationen
die Virusübertragung begünstigt haben könnten. Ein zwischenzeitlich
eingesetzter Krisenstab hat unterdessen seine Arbeit beendet.