Österreich schickt Hilfspaket für Migranten nach Griechenland

Wien (dpa) - Österreich hat mit einem der größten Transportflugzeuge

der Welt ein umfassendes Hilfspaket für die Migranten aus dem
abgebrannten Lager Moria nach Griechenland geschickt. An Bord der
Antonow 124 waren nach Angaben des österreichischen Innenministeriums
400 mit Heizung und Beleuchtung ausgestattete Familienzelte mit Platz
für jeweils fünf Menschen, 2700 aufblasbare Matratzen samt Polster
und Bettwäsche, 7400 Decken und 2000 Hygienepakete.

Die 150 Paletten mit 55 Tonnen an Hilfsgütern übergab Innenminister
Karl Nehammer (ÖVP) am Nachmittag am Athener Flughafen. «Hilfe vor
Ort ist das Gebot der Stunde», so Nehammer. «Wir lassen unseren
Worten Taten folgen», sagte Österreichs Außenminister Alexander
Schallenberg am Mittwoch in Wien. Während andere Staaten noch
diskutierten, ob sie vielleicht in einigen Wochen oder Monaten
vereinzelt Menschen aufnehmen sollen, würde Österreich rasch helfen.

Die Grünen als Koalitionspartner der konservativen ÖVP fordern
ergänzend zur Soforthilfe weiter die Aufnahme von Flüchtlingen in
Österreich. «Dafür werden wir uns weiter einsetzen», sagte
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Regierungschef und
ÖVP-Vorsitzender Sebastian Kurz ist strikt gegen diesen Schritt.

Eine Woche nach dem Brand in dem überfüllten Flüchtlingslager Moria
sind auf Lesbos immer noch rund 11 000 Migranten obdachlos. Die
Aufnahme von Asylbewerbern in einem provisorischen Zeltlager auf der
griechischen Insel kommt nur schleppend voran.