Zahl der Corona-Nachweise in Deutschland steigt etwas

Es gibt hierzulande wieder etwas mehr positive Corona-Tests. Darunter
sind relativ viele junge Menschen. Aus dem Ausland eingeschleppte
Infektionen spielen keine so große Rolle mehr.

Berlin (dpa) - Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen
in Deutschland ist zuletzt etwas gestiegen. Das geht aus aktuellen
Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. So wurden dem Institut
zuletzt 9128 Infektionen binnen sieben Tagen gemeldet (Datenstand
16.9. 0 Uhr). Der Wert lag - nach einem leichten Rückgang - noch
Anfang September zeitweise bei unter 7500 und ist seitdem wieder nach
oben geklettert.

Der seit Mitte Juli beobachtete Zuwachs in den übermittelten
Fallzahlen habe sich Ende August/Anfang September auf etwas höherem
Niveau stabilisiert, danach habe es wieder einen leichten Anstieg
gegeben, schreibt das RKI in seinem Lagebericht vom Mittwochabend.

Woran der Zuwachs liegt, ist nicht ganz klar. Laut RKI treten
weiterhin bundesweit zahlreiche kleinere Covid-19-Ausbrüche auf, zum
Beispiel in Verbindung mit Reiserückkehrern und im Zusammenhang mit
Feiern im Familien- und Freundeskreis. Der Anteil der Covid-19 Fälle
unter Reiserückkehrern sei jedoch seit Mitte August zurückgegangen.
Laut RKI stecken sich zunehmend wieder Menschen in Deutschland an.

Seit Beginn der Testungen in Deutschland bis Mitte September hat das
RKI über 14 500 000 Labortests erfasst, gut 300 000 davon waren
positiv. Viele Menschen wurden mehrfach getestet. In der
Kalenderwoche 37 vom 7. bis 13. September stieg die Zahl der dem RKI
übermittelten Tests auf 1 120 835 (Vorwoche 1 051 125). Die Quote der
positiven Tests ist nach einigen Wochen erstmals wieder gestiegen und
zwar auf 0,86 Prozent (Vorwoche 0,74 Prozent). In der Woche 37 gaben
70 Labore einen Rückstau von insgesamt 32 397 abzuarbeitenden Proben
an. Mehr als die Hälfte nannte Lieferschwierigkeiten für Reagenzien.

Aktuell sterben laut RKI immer weniger der gemeldeten
Corona-Infizierte. «Dies liegt hauptsächlich daran, dass relativ
viele junge Menschen neu diagnostiziert werden, von denen relativ
wenige schwer erkranken und versterben.» Es müsse nun insbesondere
verhindert werden, dass wieder vermehrt ältere und besonders
gefährdete Bevölkerungsgruppen erkranken. «Seit der vergangenen Woche

ist ein leichter Anstieg der Fallzahlen in den höheren Altersgruppen
zu sehen, dieser Verlauf sollte aufmerksam beobachtet werden.»

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter nach RKI-Angaben vom
frühen Mittwochmorgen 1901 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit
Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 263 663
Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2
infiziert (Datenstand 16.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im
Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei
9368. Seit dem Vortag wurden sechs Todesfälle mehr gemeldet. Bis
Mittwochmorgen hatten etwa 236 000 Menschen die Infektion nach
RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in
Deutschland laut Mitteilung vom Mittwochabend bei 1,00 (Vortag:
1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen
weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das
Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht
sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger
tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei
1,06 (Vortag: 1,00). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis
16 Tagen.