Experte warnt vor Langzeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen

Jena (dpa/th) - Das deutsche Gesundheitssystem muss sich nach
Einschätzung des Jenaer Mediziners Andreas Stallmach auf Belastungen
durch die Langzeitbetreuung von Covid-19-Patienten einstellen. Schon
jetzt, gut ein halbes Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie auch in
Thüringen, zeige sich, dass viele Betroffene nach der Erkrankung noch
lange mit erheblichen Spätfolgen zu kämpfen haben, sagte Stallmach
der Deutschen Presse-Agentur. Das reiche von Luftnot über
Konzentrationsstörungen und Depressionen bis hin zu Beschwerden bei
Magen und Darm. «Die Viren können nahezu alle Organe befallen und so
können auch an nahezu allen Organen Folgeschäden auftreten.»

Stallmach koordiniert die im Sommer eingerichtete Post-Covid-Ambulanz
am Jenaer Universitätsklinikum. Der Experte schätzt, dass mehr als
die Hälfte derer, die wegen Covid-19 in einer Klinik behandelt werden
mussten, Folgeschäden haben. Es gebe aber auch Menschen mit nur
leichtem Krankheitsverlauf, die unter Spätfolgen litten.