Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Sachsen - Schwerpunkt Erzgebirge

In Sachsen geht die Zahl der Neuinfektionen wieder etwas nach oben.
Der Erzgebirgskreis reagiert mit einer Verschärfung der Regeln - und
verhängt für eine Region eine Allgemeinverfügung. Auch Schulen in
Dresden sind betroffen.

Dresden (dpa/sn) - In Sachsen ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen
weiter im zweistelligen Bereich gestiegen. Nach Angaben des
Gesundheitsministeriums wurden am Dienstag im Vergleich zum Vortag 44
neue Infektionen bestätigt - 22 davon im Erzgebirge. Es gebe aber
keinen Hotspot in dem Sinne, betonte Gesundheitsministerin Petra
Köpping (SPD). Es handele sich um einzelne Fälle. Gleichwohl hat der
Erzgebirgskreis für die Region Sehmatal am Dienstag eine
Allgemeinverfügung erlassen. Die sieht unter anderem ein Verbot von
Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern vor und schreibt die
Kontaktnachverfolgung für Veranstalter, Gastronomen und
Veranstaltungen im öffentlichen Raum vor.

Zwar liege die Region noch unter der kritischen Grenze von 20
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, so das Landratsamt. Dennoch
seien in den vergangenen sieben Tagen insgesamt 52 bestätigte
Neuinfektionen für den Kreis gemeldet worden, darunter 31 im Raum
Sehmatal. Den Angaben zufolge handelt es sich sowohl um
Reiserückkehrer als auch um Einzelfälle.

Auch in Dresden gab es neue Fälle: An einer Oberschule in
Dresden-Loschwitz sind zwei Schüler positiv auf das Coronavirus
getestet worden. Sie besuchten nach Angaben der Stadt eine sechste
und eine siebente Klasse. Die Betroffenen müssen sich bis zum
28. September in Quarantäne begeben. Seit Beginn des neuen
Schuljahres gab es damit in der Landeshauptstadt sechs Corona-Fälle
an fünf Schulen.

Insgesamt stieg die Zahl der Corona-Infektionen in Sachsen auf 6449.
Das sei immer noch eine gute Zahl, so Ministerin Köpping. Kontakte
könnten gut nachverfolgt werden. 52 Patienten müssen derzeit im
Krankenhaus behandelt werden, davon sechs auf Intensivstation.
Köpping betonte, dass sich Rückkehrer aus Risikogebieten nach wie vor
testen lassen müssen, etwa bei ihrem Hausarzt. Von nun an sind
kostenlose Tests jedoch nicht mehr in den eingerichteten Testcentern
an den Autobahnen 4 und 17 möglich. Diese sind ab sofort geschlossen.

An der A4 wurden seit Mitte August rund 4160 Menschen getestet, davon
12 positiv. An der Autobahn 17 liegt die Zahl der Tests bei 7528,
davon zeigten 58 ein positives Ergebnis. An den sächsischen Flughäfen
Leipzig/Halle und Dresden können sich die Menschen vorerst noch bis
Ende September auf das Coronavirus testen lassen - mit angepassten
Öffnungszeiten. Seit der Einrichtung Anfang August wurden etwa am
Dresdner Flughafen rund 13 200 Menschen auf das Coronavirus getestet,
am Leipziger Flughafen waren es rund 13 940. Insgesamt wurden an den
Testcentern in Sachsen in den Sommerwochen mehr als 38 800 Menschen
freiwillig und kostenlos getestet, 173 Ergebnisse zeigten eine
Infektion. «Die Rückkehrer zu testen war aus heutiger Sicht eine
richtige Entscheidung», sagte Köpping.