Mehr Wildschweine mit Schweinepest entdeckt - Bestätigung steht aus

In Brandenburg sind weitere infizierte Wildschweinkadaver entdeckt
worden. Damit scheint sich die Afrikanische Schweinepest im Land
auszubreiten.

Neuzelle/Potsdam (dpa) - Die Afrikanische Schweinepest droht sich in
Brandenburg auszubreiten. Nach dem deutschlandweit ersten Fall sei
die Seuche in Brandenburg bei fünf weiteren Wildschweinen
nachgewiesen worden, teilte das Verbraucherschutzministerium am
Dienstag mit. Es handle sich um vier tot aufgefundene Wildschweine
und ein krank erlegtes Tier. Ministerin Ursula Nonnemacher (Grüne)
sagte, die Kadaver seien im Raum Neuzelle im Landkreis Oder-Spree
entdeckt worden. Tests im Landeslabor seien positiv gewesen und
würden nun vom nationalen Labor, dem Friedrich-Loeffler-Institut,
weiter untersucht.

In der vergangenen Woche war in Brandenburg der deutschlandweit erste
Fall der Afrikanischen Schweinepest aufgetreten. Ein infiziertes
totes Wildschwein war sieben Kilometer von der deutsch-polnischen
Grenze entfernt im Landkreis Oder-Spree entdeckt worden. Am
Wochenende wurde ein 12 Kilometer langer mobiler Elektrozaun in einer
Kernzone rund um den Fundort aufgebaut. Für Menschen ist die Seuche
ungefährlich, aber die Tiere stecken sich untereinander an und
sterben.

Die Seuche kann erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen haben. Wegen
der Schweinepest haben nach China und Südkorea auch Japan, Brasilien
oder Argentinien deutsche Schweinefleisch-Einfuhren verboten. Das
Bundesagrarministerium ist mit den Regierungen dieser Länder im
Gespräch, um Vereinbarungen zu erreichen, hieß es im
Bundesagrarministerium. Dies zielt darauf, Einfuhrstopps wegen der
Schweinepest nur auf Betriebe aus betroffenen deutschen Regionen zu
beschränken - und nicht für ganz Deutschland einzuführen. So ist es
auch in der EU geregelt, in die rund 70 Prozent der
Schweinefleisch-Exporte gehen.

Faktisch kommt ein Exportstopp für die meisten Zielländer außerhalb
der EU zum Tragen. Hintergrund ist, dass in Ausfuhrzertifikaten nun
nicht mehr angegeben könne, dass Deutschland «Schweinepest-frei» ist,

wie das Ministerium erläuterte.

Die Landwirte in Brandenburg beschäftigt die Frage, wie es für sie
und ihre Betriebe weitergeht. In den drei Landkreisen, die bis zu 24
Kilometer entfernt um die Fundorte liegen, wurden Beschränkungen
erlassen. In Oder-Spree, Dahme-Spreewald und Spree-Neiße ist damit
der Tierverkehr beschränkt. Felder und Wälder dürfen nicht betreten
werden.