Brandenburg hält weitere Schweinepest-Fälle für realistisch

Potsdam (dpa) - Die Brandenburger Landesregierung geht nach dem
ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest von weiteren betroffenen
Tieren aus. «Es wäre ein Wunder, wenn es ein Einzelfall bleiben
würde», sagte Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne)

am Dienstag in Potsdam. «Wir haben bis jetzt keine weiteren positiven

Befunde, aber es ist realistischerweise davon auszugehen.» Das
infizierte Tier, das vergangene Woche entdeckt wurde, sei der Kadaver
einer zwei- bis dreijährigen Bache gewesen, der zwei bis vier Wochen
dort gelegen habe.

Nach dem ersten Fall sind in Brandenburg weitere Wildschweinkadaver
entdeckt worden. Proben werden jetzt im Landeslabor untersucht, sagte
Gabriel Hesse, Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums,
auf Anfrage. Zuvor hatte Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern
berichtet, dass die toten Tiere unweit vom ersten Fundort entdeckt
wurden.

Die Afrikanische Schweinepest war vergangene Woche bei einem bei
Schenkendöbern im Landkreis Spree-Neiße gefundenem toten Wildschwein
nachgewiesen worden. Inzwischen wurde ein 12 Kilometer langer mobiler
Elektrozaun rund um die Kernzone am Fundort aufgestellt.

Für Menschen ist die Seuche ungefährlich, aber die Tiere stecken sich
untereinander an und sterben. Die Schweinepest kann erhebliche
wirtschaftliche Auswirkungen haben. Faktisch kommt ein Exportstopp
für deutsches Schweinefleisch für die meisten Zielländer außerhalb

der EU zum Tragen. Hintergrund ist, dass in Ausfuhrzertifikaten nun
nicht mehr angegeben könne, dass Deutschland «Schweinepest-frei» ist,

hieß es im Bundesagrarministerium.