Mann nach Schütteltod seines Babys zu acht Jahren Haft verurteilt

Oldenburg (dpa) - Im Prozess um den Tod eines zweieinhalb Monate
alten Babys hat das Landgericht Oldenburg den angeklagten 33-Jährigen
am Dienstag zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Nach
Angaben der Gerichtssprecherin sah es die Kammer als erwiesen an,
dass der Mann den kleinen Bryan an einem Morgen Anfang März 2018 in
Wilhelmshaven so heftig schüttelte, dass er starb. Der 33-Jährige war
nicht der leibliche Vater des Babys, hatte die Vaterschaft nach der
Geburt des Kindes aber anerkannt. Zur Tatzeit war der Mann mit der
Mutter des Kindes verlobt. Während die Frau ihrer Ausbildung als
Mechatronikerin nachging, war der Mann, der gerade Urlaub hatte, für
das Baby zuständig. (Az.: 5 Ks 21/19)

Vor Gericht bestritt der Mann, Bryan geschüttelt zu haben. Für die
schweren Verletzungen des Babys habe er keine Erklärung. Anfang März
2018 hatte die Mutter während ihrer Arbeitszeit eine Nachricht ihres
Verlobten erhalten, dass das Baby Fieber und einen blauen Fleck im
Gesicht habe, blass sei und röchele. Sie bat ihn, mit dem Kind zum
Arzt zu gehen. Dieser schickte die Familie ins Krankenhaus, wo Ärzte
einen Hirnschaden bei dem Baby feststellten. Bryan kam auf die
Intensivstation und starb rund drei Wochen später. Bei der
Urteilsfindung stützte sich die Kammer auf Gutachten von
Sachverständigen. Demnach starb das Baby eindeutig an einem
Schütteltrauma.

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer am Dienstag eine
Freiheitsstrafe von acht Jahren gefordert. Die Nebenklägerin - die
Mutter des gestorbenen Kindes - schloss sich dieser Forderung an. Die
Verteidigung verlangte einen Freispruch. Das Urteil ist noch nicht
rechtskräftig.