SPD und Grüne fordern wegen Schweinepest Ende von Billigfleischexport

Hannover (dpa/lni) - Angesichts eines ersten Falls der Afrikanischen
Schweinepest in Deutschland haben SPD und Grüne im niedersächsischen
Landtag eine Abkehr von Billigfleisch-Exporten gefordert. «Ein Weg
könnte sein, die Gesamtzahl der Tiere zu senken», sagte der
SPD-Abgeordnete Tobias Heilmann. Wenn weniger Schweine gehalten
würden, gebe es weniger Düngeprobleme. Dies diene auch dem
Klimaschutz. Jedes dritte deutsche Schwein stammt aus Niedersachsen:
Etwa 5300 Betriebe halten rund 8,3 Millionen Schweine.

«Wir müssen sehen, dass wir die heimischen Märkte stabilisieren»,
sagte Grünen-Agrarexperte Christian Meyer. «Die von der CDU forcierte
Exportstrategie ist falsch.» Der Nachweis der Afrikanischen
Schweinepest treffe die exportorientierte Billigproduktion, die nun
von einem massiven Rückgang der Preise betroffen sei. Statt die
Massenproduktion mit Subventionen zu stützen, müssten
tierwohlgerechte Betriebe gefördert werden.

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) betonte, dass
Niedersachsen gut auf die Afrikanische Schweinepest vorbereitet sei.
Sorge bereiteten ihr die Importverbote etlicher Länder für deutsches
Schweinefleisch. «Das ist ein herber Rückschlag für unsere Schweine
haltenden Betriebe.»

Ende vergangener Woche war in Brandenburg der erste Schweinepest-Fall
in Deutschland bekannt geworden: ein totes Wildschwein. Weitere Fälle
der für Menschen ungefährlichen Tierseuche gibt es bundesweit bislang
nicht.