Gates: Corona hat Fortschritte bei Armutsbekämpfung zunichte gemacht

New York (dpa) - Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung von
Microsoft-Gründer Bill Gates zahlreiche in den vergangenen Jahren
erzielte Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut und Krankheiten
zunichte gemacht. «Die Pandemie hat den Fortschritt angehalten und
uns zurückgedrängt», sagte der 64-Jährige bei einer telefonischen
Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung des
«Goalkeepers»-Berichts am Dienstag. Der seit 2017 jährlich
veröffentlichte Report bilanziert den bislang erreichten weltweiten
Fortschritt beim Kampf gegen Armut und Krankheiten und
prognostiziert, wie es weitergehen könnte.

Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, sei seit Beginn
der Pandemie beispielsweise um sieben Prozent gestiegen, heißt es in
dem Bericht. Die weltweite Impf-Abdeckung von Menschen sei auf das
Niveau der 90er Jahre zurückgefallen - und habe damit «die Welt in 25
Wochen um 25 Jahre zurückversetzt». Außerdem verstärkten die
wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bestehende Ungleichheiten, da
Frauen und Minderheiten sowie Menschen, die in extrem armen
Verhältnissen leben, deutlich stärker betroffen seien.

Die Welt müsse deswegen gemeinsam die Pandemie und ihre Auswirkungen
bekämpfen - vor allem durch die Entwicklung von Behandlungsmethoden
und Impfstoffen, fordern Bill und seine Frau Melinda Gates in dem
Bericht. «Dies ist eine gemeinsame globale Krise, die eine gemeinsame
globale Antwort verlangt.»