Emirate geben Corona-Impfstoff zum Notfallgebrauch für Helfer frei

Abu Dhabi (dpa) - Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben
einen Corona-Impfstoff zur eingeschränkten Notfallverwendung
freigegeben. Der Impfstoff werde vorerst «für diejenigen zur
Verfügung stehen, die am meisten mit Covid-19-Patienten zu tun
haben», sagte Gesundheitsminister Abdul Rahman Mohammed Al-Owais am
Montag. Sie seien durch ihre Arbeit am stärksten gefährdet, sich mit
dem Virus zu infizieren. «Die Notfallverwendung des Impfstoffs
entspricht voll und ganz den Vorschriften und Gesetzen, die eine
schnellere Überprüfung der Genehmigungsverfahren ermöglichen», fü
gte
der Minister hinzu.

Die VAE führen seit Mitte Juli klinische Versuche der Phase III für
einen Impfstoff des chinesischen Pharmaunternehmens Sinopharm durch.
Die dritte Phase ist die letzte, bevor die Herstellung des
Impfstoffes genehmigt wird. Al-Owais sagte, die Endphase der in den
VAE durchgeführten Versuche habe gezeigt, dass der Impfstoff «sicher
und wirksam ist und zur Bildung von Antikörpern gegen das Virus
geführt hat».

Das Mittel basiert nach Aussage des Gesundheitsunternehmens G42 aus
Abu Dhabi zu Beginn der entscheidenden Testphase auf abgetöteten
Coronaviren. Rund 31 000 Menschen mit 125 Nationalitäten hatten nach
Angaben der Leiterin der klinischen Studie an den Tests teilgenommen.
Es seien nur einfache und erwartete Nebenwirkungen beobachtet worden,
ähnlich denen anderer Impfstoffe.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden seit Beginn der
Pandemie mehr als 80 000 Coronavirus-Infektionen gezählt. Die täglich
registrierten Fällen stiegen im August wieder an.