Alkoholverbot ab 22 Uhr in Würzburg wegen steigender Coronazahlen

Aufgrund steigender Coronazahlen schränken die Behörden in Würzburg
das öffentliche Leben wieder stärker ein. Auch Schulen sind
betroffen.

Würzburg (dpa/lby) - Wegen steigender Coronazahlen schränkt die Stadt
Würzburg Gastronomie und Freilufttrinken ein. Ab 22 Uhr dürfen die
Wirtshäuser in der Innenstadt weder Getränke ausschenken noch Essen
servieren und entlang des Mains ist das Trinken unter freiem Himmel
verboten. Das teilte die Stadtverwaltung am Montag mit.

Zuvor hatten die Behörden in der besonders vom Coronavirus
betroffenen Stadt etliche Gymnasiasten in Quarantäne geschickt. Am
Röntgen-Gymnasium fällt der Unterricht wegen bestätigter
Coronavirus-Infektionen und mehrerer Verdachtsfälle bis vorerst
Mittwoch aus. Am Wirsberg-Gymnasium müssen vier Klassen und zwei
Oberstufen-Kurse zu Hause bleiben, bis die Schüler einen negativen
Corona-Test vorlegen können, wie das Büro der Ministerialbeauftragten
für Gymnasien in Unterfranken mitteilte. Für die Grund- und
Mittelschulen sowie Realschulen meldeten die Behörden bis
Montagnachmittag zunächst keine Einschränkungen.

Würzburg ist seit Beginn der Pandemie vor allem wegen vieler
Infektionen in Altenheimen in den Fokus geraten. Zuletzt hatte die
Stadt immer wieder den wichtigen bundesweit vereinbarten sogenannten
Corona-Inzidenzwert überschritten. Am Montag meldete das Landesamt
für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) für Würzburg 69,60
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben
Tage (Stand: 14. September, 8.00 Uhr).

Wegen der hohen Infektionszahlen müssen sich außerdem Reiserückkehrer

aus einem Risikogebiet doppelt testen lassen. Zudem dürfen nur noch
maximal fünf Menschen zusammen draußen unterwegs sein, die nicht zu
einem Hausstand gehören oder enge Verwandte sind. Das Feiern auf
öffentlichen Plätzen und Anlagen ist untersagt.

In Bayern sind nach LGL-Angaben bisher 62 145 Menschen positiv auf
das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bislang im
Freistaat 2644 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten.
Als genesen galten 54 510 Menschen.

In München prüft die Stadtverwaltung unterdessen ein Alkoholverbot
auf der Theresienwiese für den kommenden Samstag. Das sagte
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Dann hätte eigentlich das
wegen Corona abgesagte Oktoberfest eröffnet werden sollen. Ein
mögliches Verbot soll den erwarteten privaten Wiesn-Ersatzpartys
einen Riegel vorschieben.