Gesundheitszustand renommierte Aktivistin im Iran besorgniserregend

Teheran (dpa) - Der Gesundheitszustand der im Iran inhaftierten
Menschenrechtlerin Nasrin Sotudeh ist ihrem Ehemann zufolge
besorgniserregend. Sotudeh befinde sich nun seit 35 Tagen im
Hungerstreik, schrieb Resa Chandan am Montag auf Facebook. Berichten
zufolge soll sie in Lebensgefahr schweben, dies hat ihr Mann aber
nicht nicht bestätigt.

Mit dem Hungerstreik will die 57 Jahre alte Anwältin und
Frauenrechtlerin gegen die Haftbedingungen der politischen Gefangenen
während der Corona-Pandemie protestieren. Solange ihre Forderungen
nicht erfüllt seien, wolle sie den Hungerstreik, trotz Aufforderungen
ihrer Freunde, nicht beenden, so ihr Ehemann.

Iranischen Medienberichten zufolge wurde Sotudeh 2018 wegen
«staatsfeindlicher Propaganda» zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihr
Mann sagt, dass sie von einem Revolutionsgericht zu einer Haftstrafe
von 33 Jahren und sechs Monaten sowie zu 148 Peitschenhieben
verurteilt worden sei. Später war auch von 38 Jahren die Rede.

Sotudeh hatte im Gericht alle gegen sie erhobenen Vorwürfe
zurückgewiesen. Sie engagiere sich lediglich friedlich für
Frauenrechte und gegen die Todesstrafe im Land. Sie und ihr Mann
gehören zu den renommiertesten Menschenrechtsaktivisten im Iran.