Superspreaderin auf Kneipentour - 700 Menschen in Garmisch getestet

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Nach einem schweren Corona-Ausbruch in
Garmisch-Partenkirchen haben sich am Wochenende etwa 700 Menschen auf
das Virus testen lassen. Wie viele sich infiziert haben, sei noch
unklar, sagte ein Sprecher des Landratsamts am Montag. «Wir haben
aktuell noch keine Ergebnisse.» Man hoffe, im Laufe des Tages erste
Auswertungen zu bekommen. Unter anderem der Bayerische Rundfunk hatte
zuerst über die Zahl der Tests berichtet.

Das Landratsamt geht davon aus, dass der Ausbruch auf eine sogenannte
Superspreaderin zurückzuführen ist. Die 26-jährige US-Amerikanerin,
die in Garmisch-Partenkirchen lebt, soll nach der Rückkehr aus dem
Urlaub durch verschiedene Kneipen gezogen sein und dabei mehrere
Menschen angesteckt haben. Nach Angaben der Behörde hat sie auf der
Kneipentour schon Symptome. Sie hatte sich testen lassen und hätte
bis zum Ergebnis in Quarantäne bleiben müssen.

In Bayern kann bei Verstößen gegen Quarantäne-Auflagen ein Bußgeld

von 2000 Euro verhängt werden. Insgesamt belief sich die Zahl der
Neuinfektionen in der Marktgemeinde bis Samstag auf 37. Die Frau
arbeitete nach Angaben des Landratsamts in der Ferienunterkunft
«Edelweiss Lodge» für US-Streitkräfte und deren Familien. Das Hotel

blieb nach Angaben auf der Homepage am Montag geschlossen, nachdem
mehrere Beschäftigte positiv getestet wurden.