Senatorin Kalayci sieht steigende Infektionszahlen mit Sorgen

Berlin (dpa/bb) - Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci sieht
bei der Corona-Pandemie keinen Grund zur Entwarnung - auch mit Blick
auf die bevorstehenden kalten Jahreszeiten. Die international
drastisch steigenden Infektionszahlen machten ihr Sorgen, sagte die
SPD-Politikerin dem RBB-Inforadio am Montag. «Auch in Deutschland
haben wir seit Wochen stabil steigende Infektionszahlen.» Das gelte
ebenfalls für Berlin. Große Sorgen mache ihr auch, dass gerade bei
den Jüngeren die Infektionszahlen in den vergangenen sieben Tagen
sehr hoch gewesen seien.

Das Freizeitverhalten sei derzeit einer der zentralen Auslöser für
Infektionen. «Es ist sehr auffällig, dass es bei den 20- bis
24-Jährigen die meisten Infektionen gibt», sagte die Senatorin am
Montagabend in «rbb24», und: «Ich mache mir eher Sorgen in Richtung

Herbst und Winter, dass diese Partys verlagert werden in geschlossene
Räume - und dort ist das Infektionsrisiko höher.» Kalayci
betonte: «Wenn Weihnachts- oder Geburtstagsfeiern anstehen, kann ich
im Herbst oder Winter nur empfehlen, die großen privaten Feiern
auszulassen.»

Bei jüngeren Covid-19-Patienten gebe es zwar weniger Todesfälle, und
es sei auch seltener eine intensivmedizinische Behandlung nötig.
Junge Menschen könnten aber Superspreader sein und die Infektion in
die Breite bringen, sagte Kalayci. «Von anderen Ländern wissen wir,
dass es sich ganz schnell ändern kann, dass auch die Älteren dann
schnell erreicht werden», warnte die Senatorin. «Wenn einmal die
Infektionen aus dem Ruder laufen, wird es auch schwieriger, die
Älteren zu schützen.»