LKA-Chef: Kriminalität während Corona-Pandemie gesunken

Hannover (dpa/lni) - Während der Corona-Pandemie ist die Kriminalität
in Niedersachsen nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) deutlich
zurückgegangen. «Das geht durch alle Deliktsgruppen von Einbrüchen
über Körperverletzungen bis zu Autodiebstählen», sagte LKA-Präsid
ent
Friedo de Vries der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Von Januar bis August gingen etwa 346 000 Strafanzeigen bei der
niedersächsischen Polizei ein, das waren rund 14 Prozent weniger als
im Vorjahreszeitraum. «Das verwundert nicht», sagte de Vries. Wegen
coronabedingter Einschränkungen wie der Schließung von Diskotheken
oder dem Verbot von Großveranstaltungen habe es weniger Aktionsraum
für Täter gegeben.

In bestimmten Bereichen verzeichnen die Ermittler allerdings einen
deutlichen Anstieg. So gab es beim Betrug mit Fake-Shops in den
ersten acht Monaten 2020 eine Zunahme von 354 Prozent im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum. Viele Kriminelle hätten gerade zu Beginn der
Pandemie Mund-Nasen-Schutz oder Hygieneartikel angeboten, berichtete
de Vries. Darüber hinaus wurden ältere Menschen häufiger Opfer von
Betrügern, beim sogenannten Enkeltrick gab es einen Anstieg von 89
Prozent, bei falschen Polizeibeamten um knapp 31 Prozent. Die soziale
Isolation älterer Menschen aus Angst vor Ansteckung mit dem Virus
könne ein Grund dafür sein, sagte die Vries.