Patientenschützer: Bundestag bei Corona-Impfstrategie einbeziehen

Berlin (dpa) - Bei Festlegungen für die Verteilung eines möglichen
Corona-Impfstoffes sollte aus Sicht von Patientenschützern der
Bundestag einbezogen werden. Es sei klar, dass ein Impfstoff nicht
sofort für alle zur Verfügung stehen werde, sagte der Vorstand der
Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen
Presse-Agentur. «Also bedarf es einer Priorisierung, die nicht allein
Beamten oder Wissenschaftlern überlassen werden darf.»

Um Transparenz und Verteilungsgerechtigkeit zu schaffen, solle der
Bundestag ethische Leitlinien festlegen. «Nur die Abgeordneten
verfügen hier über die demokratische Legitimation.» Das Parlament
sollte dafür sorgen, dass Pflegebedürftige, ihre Angehörigen sowie
pflegerisches und medizinisches Personal eine Priorität erhielten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits darauf
verwiesen, dass die Impfkommission Vorschläge erarbeite, bei denen
einiges schon absehbar sei. «Zunächst werden diejenigen geimpft, die
beruflich bedingt einem Risiko ausgesetzt sind - Pflegende, Ärztinnen
und Ärzte. Und dann kommen Risikogruppen wie Hochbetagte oder
Menschen mit Vorerkrankungen», sagte er «Focus Online» (Freitag). Er

sei optimistisch, dass nach einigen Monaten genügend für alle
vorhanden sein könnte - wenn es dann einen Impfstoff gebe. Spahn
bekräftigte: «Es wird keine verpflichtende Impfung geben.»