Mehr Kinder und Jugendliche landen mit Alkoholvergiftung in Klinik

Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Berlin und
Brandenburg, die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht
wurden, ist nach Angaben der Statistiker gestiegen. Insgesamt gab es
im Jahr 2018 in Brandenburg 529 Betroffene zwischen zehn und 19
Jahren. Das sei ein Anstieg von rund fünf Prozent gegenüber 2017,
teilte die DAK Gesundheit mit, die sich auf aktuelle Zahlen des Amtes
für Statistik Berlin-Brandenburg bezieht. Die Zahlen aus dem Jahre
2019 liegen der Krankenkasse zufolge noch nicht vor. 204 Betroffene
in Brandenburg waren Mädchen, 325 Jungen.

In Berlin landeten 2018 insgesamt 323 Betroffene zwischen zehn und 19
Jahren wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. In 155 Fällen
waren es Mädchen, bei Jungen wurden 168 Fälle registriert. Das sei
ein Anstieg von rund 19 Prozent zum Vorjahr, wie es von der
Krankenkasse weiter hieß.

In beiden Bundesländern hat vor allem die Zahl der jungen sogenannten
Komatrinker im Alter von zehn bis 14 Jahren stark zugenommen. In
Brandenburg war es ein Anstieg von 31 Prozent, in Berlin um mehr als
16 Prozent.

Die Leiter der Landesvertretungen der DAK-Gesundheit in Berlin und
Brandenburg, Volker Röttsches und Anke Grubitz, zeigten sich besorgt
über den Anstieg der jugendlichen Komatrinker. Deshalb werde sowohl
mit Senatorin Dilek Kalayci (SPD) als auch mit Brandenburgs
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) die
Alkohol-Präventionskampagne «bunt statt blau» fortgesetzt, um das
wichtige Thema in den Schulalltag zu bringen.

Beim Wettbewerb «bunt statt blau - Kunst gegen Komasaufen» sind zum
elften Mal Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren
aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken
zu entwickeln. Die Schirmherrschaft der Kampagne übernahmen in diesem
Jahr erneut Nonnemacher und Kalayci.