Hilfstransport aus Deutschland für den Libanon - Spende vom FC Bayern

Beirut (dpa) - Mehr als fünf Wochen nach der verheerenden Explosion
im Hafen von Beirut ist ein großer Transport mit Hilfsgütern aus
Deutschland und Portugal in der libanesischen Hauptstadt
eingetroffen. Die Güter sollen nach der Detonation und in der
Corona-Pandemie die medizinische Versorgung des Landes verbessern.

An Bord der Antonow-Frachtmaschine aus München waren am Samstag unter
anderem acht Krankenwagen und andere medizinische Güter, die der
Münchner Verein Orienthelfer des Kabarettisten Christian Springer zur
Verfügung stellt. Sie wurden nach dessen Angaben teilweise aus einer
Spende des FC Bayern München in Höhe von 200 000 Euro bezahlt.

Der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic übergab die Güter an das
Rote Kreuz und den libanesischen Zivilschutz. «Das ist ein Zeichen
von Europas Solidarität mit den Libanesen», sagte er. «Wir wollen die

Libanesen wissen lassen, dass wir bei ihnen stehen.» Die EU trug die
Kosten für den Transport der Güter. Sie hat das Land Lenarcic zufolge
nach der Explosion mit 63 Millionen Euro unterstützt.

Bei der Explosion am 4. August waren mehr als 190 Menschen ums Leben
gekommen, mehr als 6000 wurden verletzt. Große Teile des Hafens und
umliegender Viertel wurden völlig zerstört.

Nach der Explosion stieg auch die Zahl der Corona-Infektionen stark
an. In den vergangenen Tagen meldete das Gesundheitsministerium
zwischen rund 400 und 550 Neuinfektionen. Insgesamt hat das Land
bisher fast 23 000 Corona-Fälle und 229 Tote registriert.

Der Libanon hatte schon vor der Corona-Pandemie und der Explosion
unter einer der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte
gelitten. Diese macht auch dem Gesundheitssystem zu schaffen.