Berlin rüstet sich gegen die Afrikanische Schweinepest

Berlin (dpa/bb) - Sperrzonen und Wildfangzäune sollen eine
Ausbreitung der Tierseuche in Berlin verhindern, falls in der
Hauptstadt ein Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) nachgewiesen
wird. Zur Anschaffung des Zaunmaterials haben sich eine Reihe von
Bezirken aus allen Teilen Berlins zusammengetan, wie ein Sprecher der
Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Samstag sagte.
Das Material für den ersten Wildfangzaun sei bereits besorgt worden
und lagere in Reinickendorf. Die Bezirke sind für die Bekämpfung der
Tierseuche zuständig. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung
(Samstag) darüber berichtet.

Danach soll, wenn auf Berliner Gebiet ein totes, infiziertes
Wildschwein gefunden wird, die zugehörige Rotte aufgespürt und
eingezäunt werden. Das Ziel sei, mit dem Wildfang- und einem
zusätzlichen Elektrozaun die übrigen Tiere in der Sperrzone mit einem
Durchmesser von drei Kilometern einzuhegen. Der Seuchenschutz-Zaun
müsse mindestens ein halbes Jahr stehen bleiben, heißt es in dem
Bericht.

Die Afrikanische Schweinepest wurde am Donnerstag erstmals bei einem
toten Wildschwein in Brandenburg gesichert nachgewiesen. Der Kadaver
des Wildschweins war wenige Kilometer von der deutsch-polnischen
Grenze entfernt im Landkreis Spree-Neiße gefunden worden.

Justiz- und Verbraucherschutz-Senator Dirk Behrendt (Grüne) hatte am
Donnerstag in der RBB-«Abendschau» gesagt, es hofften alle, der Fall
trete nicht ein, dass es zu einer Ausbreitung bis nach Berlin komme.
«Aber wenn es dann passiert, wissen wir, was zu tun ist.» Behrendt
hatte bereits angekündigt, dass an den Fundorten infizierter
Wildschweine dann Restriktionszonen ausgewiesen werden müssten.