US-amerikanische Touristin als Superspreaderin in Garmisch

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Der heftige Corona-Ausbruch im
bayerischen Garmisch-Partenkirchen soll auf eine US-amerikanische
Touristin zurückgehen. Die junge Frau soll in mehreren Lokalitäten
unterwegs gewesen sein, obwohl sie Symptome hatte, wie der Sprecher
des Landratsamtes, Stephan Scharf, am Samstag sagte. Sie wäre damit
eine sogenannte Superspreaderin.

Die 26-Jährige reiste nach Angaben des Landratsamtes «Anfang
September oder Ende August» nach Deutschland ein und soll mehrere
Tage im Nachtleben vom Garmisch-Partenkirchen unterwegs gewesen sein.
Ob sie das Virus aus den USA mitbrachte und möglicherweise
Quarantäne-Regeln missachtete, ist noch unklar.

In einer Unterkunft auf dem Gelände von US-Streitkräften, in der sie
übernachtet hatte, wurden nach Angaben Scharfs bislang 23 Menschen
positiv getestet. Insgesamt belief sich die Zahl der Neuinfektionen
auf 33 an einem Tag. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 54 und damit
über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner
in sieben Tagen. Das Landratsamt verhängte daraufhin Einschränkungen
für die Marktgemeinde. Dort dürfen sich beispielsweise nur noch fünf

Menschen in der Öffentlichkeit treffen.

«Aus medizinischer Sicht ist mit einem weiteren deutlichen Anstieg
der Infektionen im Landkreis zu rechnen», teilte das Landratsamt mit
und verhängte in der rund 26 000 Einwohner zählenden Marktgemeinde am
Freitag Beschränkungen für das öffentliche Leben. «Wir wollen das
Nachtleben, das der Auslöser war, runterfahren.»