102 Runden im Park - Spendenläufer bekommt noch ältere Nachfolgerin

Suffolk (dpa) - Der einhundertjährige Rekord-Spaziergänger aus
England hat eine noch ältere Nachfolgerin bekommen: Die 102 Jahre
alte Joan Rich hat für den guten Zweck 102 Runden durch einen Park in
ihrer Heimat Suffolk gedreht. Den letzten Spaziergang machte die
ehemalige Krankenschwester am Freitag pünktlich an ihrem 102.
Geburtstag, wie britische Medien berichteten. Damit tritt sie in die
Fußstapfen des 100 Jahre alten Tom Moore, der 100 Runden gelaufen war
und es mit seiner dadurch eingesammelten Millionenspende sogar ins
Guinness-Buch der Rekorde schaffte.

«Ich habe es genossen, durch das frische Grün des Parks zu laufen,
aber manchmal war es auch harte Arbeit», sagte Rich, die bei ihrer
finalen Runde von Kindern aus der Nachbarschaft begleitet wurde, der
Nachrichtenagentur PA. «Man muss einfach dran bleiben, wie generell
im Leben.»

Der starke Gemeinschaftssinn während der Pandemie erinnere sie an
jenen in Kriegszeiten, erzählte die Seniorin, die während der Zeit
der Spanischen Grippe im Jahr 1918 geboren wurde. Kurz nachdem die
Parks nach einer Corona-Zwangspause im April wieder öffneten, begann
die Spaziergängerin ihre Runden - mal mit Rollator, manchmal sogar im
Rollstuhl. Insgesamt legte sie mehr als 55 Kilometer zurück.

Wie Moore sammelte Rich mit ihren Läufen Spenden für den staatlichen
Gesundheitsdienst NHS, für den sie fast ihr ganzes Leben lang
gearbeitet hatte. Ihre Tochter setzte eine Spendenseite im Internet
auf, über die mehr als 25 000 Britische Pfund zusammenkamen
(umgerechnet rund 27 000 Euro).

Der chronisch unterfinanzierte NHS ächzt unter den Belastungen der
Corona-Pandemie. Kein anderes Land in Europa ist bislang so hart von
der Pandemie getroffen worden wie Großbritannien.

Ihren Vorgänger Moore hatten seine Spenden-Runden in Großbritannien
und weit darüber hinaus bekannt gemacht. Von der Queen wurde der
Brite sogar zum Ritter geschlagen - er darf sich seit der feierlichen
Zeremonie auf Schloss Windsor nun Sir Thomas Moore nennen. Durch
seine Aktion kamen knapp 33 Millionen Pfund zusammen.