Nach Schweinepest-Fall in Brandenburg: Elektrozaun um Fundort

Nach dem ASP-Fall in Brandenburg sind die ersten Maßnahmen gegen die
Ausbreitung der Schweinepest angelaufen. Ein Elektrozaun um den
Fundort im Spree-Neiße-Kreis wird aufgebaut. Aus Schleswig-Holstein
kommt ein Hilfsangebot.

Forst (dpa/bb) - Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest
(ASP) zu verhindern, laufen in Brandenburg die Schutzmaßnahmen auf
Hochtouren. Mit dem Aufstellen eines mobilen Elektrozauns in einer
Kernzone rund um den Fundort des infizierten Wildschweins im Ortsteil
Sembten in der Gemeinde Schenkendöbern (Spree-Neiße) wurde am Freitag
bereits begonnen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Der
Landesforstbetrieb unterstützt den Aufbau. Außerdem wird in einem
Radius von 15 Kilometern um den Fundort das sogenannte Gefährdete
Gebiet mit Schildern und Hinweistafeln markiert. Das ist das
Seuchengebiet, in dem neben Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche
im Wildbestand auch Maßnahmen im Bereich Hausschweine umzusetzen
sind.

Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte in
Potsdam: «Alle Landwirte, Schweinehalter und Jäger in den betroffenen
Gebieten sind umfassend über die aktuelle Lage informiert. Jetzt muss
schnellstmöglich das Kerngebiet um den Fundort eingezäunt werden.»
Die aktive Suche nach totem Wild im gefährdeten Gebiet sei
angelaufen. Auch eine Drohne sei bereits eingesetzt worden. Sie bitte
alle Brandenburger, die Restriktionszone nicht unnötig zu betreten.

Gemeinsam mit Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Innenminister
Michael Stübgen (CDU) und Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne)
will sich die Ministerin am Samstag vor Ort ein Bild von der Lage
machen.

Nachdem im Landkreis Spree-Neiße am Donnerstag der deutschlandweit
erste ASP-Fall amtlich festgestellt wurde, hatten sich das
Landeskrisenzentrum und die Krisenzentren der betroffenen Landkreise
Spree-Neiße, Oder-Spree und Dahme-Spreewald auf die Ausmaße der
Schutz-und Kontrollzonen abgestimmt. Für dieses Gebiet gelten ganz
bestimmte Beschränkungen für den Tierverkehr. Die drei betroffenen
Landkreise müssen laut Ministerium nach der Schweinepestverordnung
per Allgemeinverfügung das Gefährdete Gebiet amtlich festlegen.

Entdeckt wurde das tote Wildschwein auf einem abgeernteten Maisfeld
sieben Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt. Um den
Fundort wurde ein vorläufiges gefährdetes Gebiet mit einem Radius von
15 Kilometern festgelegt. In der Zone gibt es nach Angaben des
brandenburgischen Verbraucherministeriums rund 20 Schweinehalter,
einer mit 5000 Schweinen ist sieben Kilometer vom Fundort entfernt.

«Es gilt, negative Folgen für die Tierhalter und andere
Landwirtschaftsbetriebe geringzuhalten», sagte
Landwirtschaftsminister Axel Vogel. Das Ministerium stehe mit den
Verbänden der Landwirte, Waldbesitzer und Jäger in Kontakt und stimme
sich eng ab.

Inzwischen hat auch eine Kreisjägerschaft aus Schleswig-Holstein
Unterstützung bei der Suche nach totem Wild angeboten. Auf
Wildschweine spezialisierte Suchhundeteams sind zur Hilfe in
Brandenburg bereit. «Wir wurden aus Brandenburg angefragt, ob wir mit
unseren Hunden in den Einsatz gehen würden», sagte Hundeausbilderin
Stefanie Hausser der Deutschen Presse-Agentur. Die Hunde seien darauf
trainiert, verendete Wildschweine aufzuspüren und lebende Schweine
anzuzeigen, die eventuell geschossen werden müssen. «Fünf bis sechs
Teams - sie bestehen aus einem Hundeführer und einem Hund - haben
bereits ihre Bereitschaft erklärt, nach Brandenburg zu fahren, wenn
die Behörden uns dort brauchen.»