Tausende Entschädigungsanträge noch nicht bearbeitet

Weimar (dpa/th) - In Thüringen sind Tausende Anträge auf
Entschädigung wegen Verdienstausfalls in der Corona-Krise noch nicht
bearbeitet worden. Bislang gingen 11 897 Anträge ein, von denen erst
über 2915 entschieden wurde, wie aus Zahlen des
Landesverwaltungsamtes in Weimar hervorgeht, über die der MDR am
Freitag zuerst berichtete. Von den rund 12 000 Anträgen bezogen sich
9135 auf Verdienstausfälle wegen einer Quarantäne und 2762 auf
Verdienstausfälle wegen der Kinderbetreuung. Von den bereits
bearbeiteten Anträgen wurden 509 abgelehnt, 454 wurden den
Antragstellern zurückgenommen und 1952 wurden positiv beschieden.

Die Thüringer CDU-Fraktion forderte Umschichtungen von Personal
innerhalb des Landesverwaltungsamtes und einfachere Regeln für die
Genehmigung und Auszahlung der Entschädigungen. «Die zum Teil
monatelangen Bearbeitungszeiten sind inakzeptabel und deuten auf
chaotische Verhältnisse im Landesverwaltungsamt hin», erklärte der
wirtschaftspolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion, Martin
Henkel.

Ähnliche Forderungen kamen von den Liberalen. FDP-Fraktionschef
Thomas Kemmerich lobte die Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter. «Die
Landesregierung darf aber sowohl Mitarbeiter als auch betroffene
Unternehmen nicht im Stich lassen», erklärte Kemmerich.