Schweinepest: Segeberger Suchhunde zur Hilfe in Brandenburg bereit

Nach dem ersten nachgewiesenen Fall von Afrikanischer Schweinepest in
Deutschland geraten Suchhunde in den Fokus. Auf verendete
Wildschweine spezialisierte Hundestaffeln aus Segeberg wären bereit,
in Brandenburg zu helfen. Eine Voranfrage gab es schon.

Bad Segeberg (dpa/lno) - Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest
(ASP) sind auf Wildschweine spezialisierte Suchhundeteams aus
Schleswig-Holstein zur Hilfe in Brandenburg bereit. «Wir wurden aus
Brandenburg angefragt, ob wir mit unseren Hunden in den Einsatz gehen
würden», sagte Stefanie Hausser, Hundeausbilderin bei der Segeberger
Kreisjägerschaft, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Fünf bis

sechs Teams - sie bestehen aus einem Hundeführer und einem Hund -
haben bereits ihre Bereitschaft erklärt, nach Brandenburg zu fahren,
wenn die Behörden uns dort brauchen.» Bisher habe es sich um eine
grundsätzliche Voranfrage gehandelt. Zuvor hatten die «Kieler
Nachrichten» berichtet.

In Brandenburg war am Donnerstag der erste Kadaver eines
Wildschweines mit dem ASP-Virus bestätigt worden. Es ist der erste
Fall in Deutschland. Im Nachbarland Polen und anderen Ländern gibt es
die Afrikanische Schweinepest bereits seit Jahren. Nach Angaben der
EU-Kommission hat es bis Anfang August in Europa bisher rund 8200
infizierte Wild- und Hausschweine gegeben. Im Vorjahr waren es
insgesamt rund 8300.

Laut Hausser sind in Deutschland ASP-Suchhunde bisher nur in
Schleswig-Holstein und im Saarland ausgebildet worden. Die Hunde
seien darauf trainiert, verendete Wildschweine aufzuspüren und
lebende Schweine anzuzeigen, die eventuell geschossen werden müssen.
«Die Hunde spüren nicht das Virus auf», erläuterte Hausser. Im Krei
s
Segeberg sind 14 ASP-Teams ausgebildet.

Seit längerem bestehen bereits Kontakte zwischen Segeberg und
Brandenburg. Haussers Team sollte dort ASP-Hunde ausbilden, was sich
aber verzögert hat. «Für Oktober war schon vor dem ASP-Fall ein
Termin vereinbart und der dürfte sicherlich auch jetzt zustande
kommen angesichts der Entwicklung», sagte Hausser.

Für einen Einsatz in Brandenburg wären nach Angaben Haussers noch
einige Vorbereitungen notwendig. Das örtliche Suchgebiet müsste
eingezäunt werden und danach wäre auch noch eine zweiwöchige Ruhezeit

in dem Gebiet notwendig. Vorsorglich habe sie bereits bei der
Kreisjägerschaft Segeberg angefragt, ob das Team notwendige Technik
nutzen könne, darunter Ortungsgeräte für die Suche im Wald, sagte
Hausser den «Kieler Nachrichten». Auch Schutzkleidung müsse
organisiert werden.