Röttgen fordert Merz und Laschet zu Fernseh-Dreikampf auf

Berlin (dpa) - Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Norbert Röttgen, hat
seine Mitkonkurrenten Armin Laschet und Friedrich Merz zu einem
TV-Dreikampf aufgefordert. «Es wäre im Interesse der CDU, wenn es zu
einer TV-Diskussion der Kandidaten käme», sagte der
CDU-Außenpolitiker dem «Spiegel». Und «es wäre die Gelegenheit, f
ür
uns als Partei vor breitem Publikum unsere Ideen für die Zukunft zu
präsentieren.» Er sei ganz sicher, «dass alle drei Kandidaten
respektvoll miteinander umgehen» würden.

Die CDU will Anfang Dezember ihren neuen Parteivorsitzenden wählen.
Neben Röttgen treten NRW-Ministerpräsident und CDU-Vize Laschet sowie
der frühere Unionsfraktionschef Merz an. Angedacht ist, dass sich die
Kandidaten bis zum Parteitag in Stuttgart in innerparteilichen
Formaten den Mitgliedern vorstellen. Ein Fernseh-Dreikampf ist
bislang nicht geplant.

Röttgen betonte, seine Kandidatur trotz innerparteilicher
Rufe nach einer einvernehmlichen Lösung aufrechterhalten zu wollen.
Er sei «grundsätzlich immer gesprächsbereit», sagte er. «Ich halt
e es
weiterhin für notwendig, für meine Vorstellungen einzutreten, und
darum werde ich auf dem Parteitag kandidieren», sagte Röttgen dem
Magazin.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der im Team mit Laschet
kandidieren will, warnte seine Partei in einem «Focus
Online»-Interview vor internem Streit: «Wir haben als CDU zu oft die
schlechten Eigenschaften der SPD übernommen: interne Rangeleien
ernster nehmen als die Probleme der Bürgerinnen und Bürger. Bei
Twitter Wortgefechte liefern, bei denen man sich fragt, wer Gegner
und wer Parteifreund ist.» Für den Kampf gegen die Pandemie gebe es
großen Zuspruch. «Aber das verdeckt die tieferliegenden Probleme der
CDU nur vorübergehend.» Daher brauche es jetzt ein Angebot, das die
Partei zusammenführt.