Dalbert: Sachsen-Anhalt gut auf Afrikanische Schweinepest vorbereitet

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt ist nach Einschätzung von
Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne) gut für die Afrikanischen
Schweinepest (ASP) gewappnet. «Auch wenn die Lage ernst ist,
Sachsen-Anhalt ist gut vorbereitet», teilte die Ministerin am
Freitag, einen Tag nach Bekanntwerden des ersten ASP-Falls in
Deutschland, mit. Sachsen-Anhalt hat für den Fall eines Ausbruchs
einen mobilen Elektrozaun angeschafft, der die Seuche im Ernstfall
eingrenzen soll. Außerdem stehen 30 mobile Container zur
Zwischenlagerung verendeter Schweine bereit.

Am Donnerstag hatte Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU)
mitgeteilt, dass die für Menschen ungefährliche Tierseuche erstmals
bei einem toten Wildschwein in Deutschland nachgewiesen worden sei.
In zwei Brandenburger Landkreisen nahe der Grenze zu Polen liefen
Krisenmaßnahmen an, um weitere Spuren zu suchen und eine Ausbreitung
zu unterbinden - womöglich auch auf Schweineställe. Südkorea verbot
umgehend die Schweinefleisch-Einfuhr aus Deutschland. Weitere
Exportstopps jenseits der EU könnten folgen.

Spaziergänger hatten das tote Tier nahe der polnischen Grenze
entdeckt. Auch Dalbert bat die Bevölkerung, auf Anzeichen der ASP zu
achten: «Wenn jemand beim Pilzsammeln oder Joggen oder beim Spazieren
gehen tote Wildschweine entdeckt, sollten diese Funde umgehend beim
Veterinäramt der Stadt oder des Landkreises gemeldet werden.»
Außerdem forderte die Ministerin von Betrieben, die Menschen aus
ASP-betroffenen Ländern beschäftigen, ihre Mitarbeiter für das Thema

zu sensibilisieren.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Virus sich unter anderem
durch weggeworfene Wurstwaren verbreitet. Auch wenn die Krankheit
Menschen und andere Nutztiere nicht bedroht, ist Sachsen-Anhalt von
der Seuche stärker gefährdet als andere Bundesländer. Mit derzeit
rund 1,3 Millionen Tieren in rund 2800 Betrieben sind Schweine ein
nicht unwesentlicher Wirtschaftsfaktor in Sachsen-Anhalt.