Söder: Zu viel Unvernunft im Umgang mit Corona

Nürnberg (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat
sich über zu viel Unvernunft in der Bevölkerung im Umgang mit dem
Coronavirus beklagt. «Meine Sorge ist, ehrlicherweise, dass wir zwar
medizinisch besser gewappnet sind, aber dass wir uns im Moment
tatsächlich mit mehr Unvernunft umgeben», sagte Söder am Freitag beim

Besuch des Nürnberger Südklinikums. «Ich mache mir schon Sorgen»,
fügte Söder hinzu.

«Zu glauben, dass um uns herum die Zahlen explodieren und auch die
Krankenhäuser langsam wieder volllaufen und zu glauben, das hätte mit
uns nichts zu tun - das ist zumindest etwas blauäugig», sagte der
Ministerpräsident mit Blick auf drastisch gestiegene Infektionszahlen
in Ländern wie Frankreich.

Entscheidend sei, dass eine exponentielle Kurve auf alle Fälle
vermieden werden müsse, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden.
Corona bleibe beherrschbar, solange das Infektionsgeschehen auf dem
bisherigen Niveau bleibe und lokal eingedämmt werden könne. Frühes
und schnelles Testen bleibe deshalb eine Chance, die Verbreitung der
Infektion zu verhindern. «Wir brauchen für Corona einen langen Atem.»