Afrikanische Schweinepest: Jäger sehen im Menschen Risikofaktor

Bremen/Hannover (dpa/lni) - Nach dem ersten Nachweis der
Afrikanischen Schweinepest in Deutschland sehen Jäger vor allem im
Menschen einen Risikofaktor. Der Mensch transportiere das Virus über
Ländergrenzen hinweg, sagte der Präsident der niedersächsischen
Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke, dem Bremer «Weser-Kurier»
(Freitag). Das geschehe etwa «in Form von Wurstresten, die von einem
infizierten Tier stammen und dann unachtsam an einer Raststätte
entsorgt und von einem anderen Wildschwein gefressen werden». Das
erklärte aus seiner Sicht, wie das Virus so schnell von Polen nach
Belgien gelangt sei: «So etwas kann jederzeit wieder passieren.»

Die für Menschen ungefährliche Tierseuche wurde nach Angaben von
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) bei einem toten
Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen. Der Kadaver des Wildschweins
war wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt
gefunden worden. Damit verliert Deutschland den Status als
«seuchenfrei». Nun können Exportstopps für Schweinefleisch ins
Nicht-EU-Ausland drohen.

Er erklärte, im Juni 2007 seien die ersten Ausbrüche der
Afrikanischen Schweinepest in Georgien gemeldet worden. Seitdem habe
sich die Seuche jedes Jahr etwa 30 Kilometer weiter in Richtung
Westen ausgebreitet. «Die nächsten Tage werden entscheidend sein»,
sagte er. Die Behörden müssten klären, ob sich in Brandenburg schon
andere Tiere angesteckt haben könnten.

Der Landesjägerschafts-Präsident sagte, als Schweinemäster sei er
besorgt: «Meine Tiere werde ich schützen, aber ich habe keine Chance,
mich vor den wirtschaftlichen Folgen der Seuche zu schützen.»
Dammann-Tamke sagte ein «Beben» auf dem deutschen Schweinemarkt
voraus.