Freistaat fördert Demenzprojekte

München (dpa/lby) - Erstmals fördert das Gesundheitsministerium heuer
Projekte für Demenzpatienten aus Mitteln des Bayerischen Demenzfonds.
Vier Projekte aus Mittelfranken und Schwaben können bis zu 10 000
Euro bekommen, hieß es in einer Mitteilung. Dabei handele es sich um
Bewegungsgruppen für Menschen mit und ohne Demenz, digitale Kontakt-
und Übungsstationen für Menschen mit beginnender Demenz, eine
Seniorenrikscha und ein Patenprojekt für Kultur. Ein Gremium aus
sechs Experten habe diese Projekte als förderwürdig ausgewählt; sie
können nun konkrete Anträge stellen, über die dann entschieden wird.


«Mein Ziel ist es, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz sowie
ihrer Angehörigen in Bayern weiter zu verbessern und tragfähige
Strukturen für die Zukunft zu schaffen», sagte Ministerin Melanie
Huml (CSU) laut Mitteilung. «Ich möchte besonders die vielen von
ehrenamtlich engagierten Menschen in Bayern getragenen Initiativen
auffordern, sich mit ihren Projekten zu bewerben.» Anträge auf
Förderung durch den Fonds können zweimal im Jahr - zum 30. Juni und
31. Dezember - gestellt werden. Der Fonds finanziert sich den Angaben
nach aus Spenden und aus Mitteln des Freistaates.

Bayern versucht auf mehrfache Weise, Demente und Alzheimer-Erkrankte
am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. 2013 hatte die
Staatsregierung eine Bayerische Demenzstrategie beschlossen. Zudem
gibt es die Bayerische Demenzwoche mit Informationen über Betreuungs-
und Hilfsangebote, den Bayerischen Demenzpreis, der Projekte für
Menschen mit Demenz auszeichnen soll, sowie eine Fachstelle für
Demenz und Pflege Bayern. Die für März geplante Gründung eines
Demenzpaktes, dem Vertreter von Kommunen, Kirchen, Zivilgesellschaft,
Wohlfahrts- und Betroffenenverbänden beitreten können sollen, hatte
sich wegen der Corona-Krise verzögert. Er soll nach früheren Angaben

am Welt-Alzheimertag (21. September) der Öffentlichkeit vorgestellt
werden - wenn es das Infektionsgeschehen zulässt.