Senator Behrendt: Berlin ist auf die Schweinepest vorbereitet

Berlin (dpa/bb) - Berlins Senator für Verbraucherschutz, Dirk
Behrendt, hält es für realistisch, dass die Afrikanische Schweinepest
(ASP) auch die Hauptstadt erreicht. Die Tierseuche wurde bei einem
toten Wildschwein in Brandenburg am Donnerstag gesichert
nachgewiesen. Der Kadaver des Wildschweins war wenige Kilometer von
der deutsch-polnischen Grenze entfernt im Landkreis Spree-Neiße
gefunden worden. «Dass die Wildschweine aus Guben zu Fuß nach Berlin
kommen, halte ich eher für unwahrscheinlich», sagte Behrendt (Grüne)

am Donnerstag in der RBB-«Abendschau». Er könne nicht sagen, wann mit

dem ersten Fall in Berlin zu rechnen sei, aber natürlich sei das
nicht außerhalb des Möglichen. «Wir sind aber gewappnet, wir haben
uns vorbereitet auf den Fall der Fälle», sagte Behrendt.

«Wir hoffen alle, dass er nicht eintritt. Aber wenn es dann passiert,
wissen wir, was zu tun ist.» Wie in Brandenburg würde dann ein
Krisenstab sofort die Arbeit aufnehmen, kündigte der Senator für
Justiz und Verbraucherschutz an. «Es würde dann darum gehen, an den
Fundorten der Wildschweine Restriktionszonen auszuweisen, dort auch
Absperrungen vorzunehmen, dass dort keine anderen Tiere hinkommen,
dass da keine Menschen hinkommen.» Damit zu rechnen sei in Berlin in
den Wäldern wie im Grunewald, sagte Behrendt. «Am Müggelsee kann das

sein, im Tiergarten. Dann geht es darum, die weitere Verbreitung zu
verhindern.»

Zuständig dafür seien die Bezirke. «Sie sind die Seuchenpolizei. Das

sind die Gesundheitsämter, die Veterinärämter, die sind aber
vorbereitet», versicherte der Grünen-Politiker. Für Menschen bestehe

keine Gefahr einer Ansteckung. «Selbst wenn sie Wildschweinfleisch
verzehren sollten, die Erkrankung greift nicht über», so der Senator.

«Aber es gilt natürlich trotzdem, die Verbreitung zu verhindern, um
das Sterben von vielen Wildschweinen und auch Nutzschweinen zu
vermeiden.» Es spreche nichts dagegen, weiter in den Wald zu gehen,
sagte Behrendt. Hundehalter seien aber aufgerufen, Zurückhaltung zu
üben, auch die Menschen, die der Jagd nachgehen. «Wir wissen, auch da
gibt es mögliche Übertragungen, über den Hund, über die Schuhe.»