Landkreis Spree-Neiße trifft nach Schweinepest-Fall erste Maßnahmen

Forst (dpa/bb) - Nach dem deutschlandweit ersten Fall der
Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein hat der
betroffene Landkreis Spree Neiße erste Maßnahmen getroffen. Um den
Fundort in der Gemeinde Schenkendöbern wurde ein vorläufiges
gefährdetes Gebiet mit einem Radius von 15 Kilometern festgelegt.
Hinweisschilder sollen noch aufgestellt werden, wie der Landkreis am
Donnerstag auf einer Pressekonferenz mitteilte. Einige Dörfer sind
betroffen. Zudem soll das Gebiet verstärkt bejagt werden. Zudem soll
am kommenden Montag mit dem Aufstellen eines Elektrozauns in einem
Radius von mindestens drei Kilometern begonnen werden. Außerdem wurde
eine Pufferzone von 30 Kilometer Radius eingerichtet.

Die Bevölkerung werde mit einer Allgemeinverfügung umfassend
informiert, kündigte Landrat Harald Altekrüger (CDU) an. Diese werde
derzeit erarbeitet. Die Maßnahmen beträfen einen großen Teil des
Landkreises und reichten bis nach Cottbus. Auch der Landkreis
Oder-Spree sei betroffen, so Altekrüger. Ein Krisenstab koordiniere
die Maßnahmen.

Der Wildschweinkadaver war am Freitag auf einem abgeernteten Maisfeld
von einem Spaziergänger entdeckt worden, der den zuständigen Jäger
informierte. Der Landkreis geht derzeit von einem Einzelfund aus. Wie
lange das tote Wildschwein dort schon gelegen hat, werde derzeit
geprüft, sagte Amtstierarzt Helfried Kröber. Er schloss deshalb eine
Verbreitung der Schweinepest auf andere Wildtiere zunächst nicht aus.
Seit November 2019 breitet sich die Krankheit, die für Menschen
ungefährlich ist, vor allem in Westpolen aus.

Im gefährdeten Gebiet gibt es 17 Schweinehalter mit schätzungsweise
4000 Tieren, erläuterte Kröber. Von allen Tieren müssten Proben
genommen werden. Jeder Betrieb werde einzeln aufgesucht. Die Schweine
dürften sich nur noch in den Ställen aufhalten. Der wirtschaftliche
Schaden für die Landwirte sei noch nicht abzusehen, so Kröber.