Hochschule Magdeburg-Stendal will Mix von Präsenz- und Online-Studium

Magdeburg (dpa/sa) - Die Hochschule Magdeburg-Stendal will nach einem
kompletten Online-Semester vom 1. Oktober an Präsenz- und
Online-Studium kombinieren. «Was uns vorschwebt, ist das Bild eines
belebten Campus'», sagte Hochschul-Rektorin Anne Lequy am Donnerstag
in Magdeburg. Überall, wo Platz sei, sollten sich Studierende zu
Veranstaltungen zuschalten können, wenn die coronabedingt
verringerten Kapazitäten der Hörsäle erschöpft seien. Im Anschluss
an
eine Lehrveranstaltung, an der sie online teilgenommen hätten,
könnten sich die Beteiligten etwa in anderer Zusammensetzung
persönlich begegnen oder zusammenschalten.

Lequy sagte, die gesamte Hochschule habe eine steile Lernkurve hinter
sich angesichts des von jetzt auf gleich durch die Corona-Pandemie
erzwungenen Online-Semesters. Es habe sich herausgestellt, dass die
Interaktion wichtiger sei als die Frage, ob die Lehre in Präsenz oder
online laufe. Das sei eine wichtige Erkenntnis.

Befragungen von Studierenden und Lehrenden haben laut Hochschule
ergeben, dass sich zum einen die technischen Voraussetzungen bei
vielen verbessert hätten, vom Headset über bessere
Internetverbindungen bis zur Software. Es habe sich durch die
Online-Lehre zugleich die Interaktivität verringert, die Zahl der
Diskussionen habe abgenommen, praktische Inhalte seien reduziert
worden. Für den Lernprozess seien Feedback und Interaktion aber ein
entscheidender Treiber.

Die Befragungen hätten zudem ergeben, dass viele Studierende mehr
Zeit für ihr Studium bräuchten, auch, weil Praktika oder
Auslandssemester nicht möglich gewesen seien. Deutlich sei geworden,
dass sich Studierende mehr digitale Lehre wünschten, von der
Lehrveranstaltung über Videos und Austauschplattformen und Übungen.

Der Blick auf die Bewerberzahlen zeigt für Lequy, dass sich junge
Menschen nicht entmutigen lassen von der derzeitigen Situation. Es
gebe bislang rund 3700 Bewerbungen, das seien etwa 100 mehr als
üblich.