Singapore Airlines streicht wegen Corona mehr als 4000 Stellen

Singapur (dpa) - Die Singapore-Airlines-Gruppe (SIA) streicht wegen
der Corona-Krise 4300 Stellen. Im Geschäftsjahr 2020/21 werde der
Konzern weniger als 50 Prozent seiner ursprünglichen, vor der
Pandemie geplanten Kapazität anbieten können, teilte das Unternehmen
am Donnerstag mit. Zudem gebe es Prognosen, wonach der
Passagierverkehr erst 2024 auf das frühere Niveau zurückkehren werde.

Maßnahmen wie ein Einstellungsstopp, die Nichtbesetzung offener
Stellen, ein Vorruhestandsprogramm sowie ein freiwilliges
Ausstiegssystem hätten es ermöglicht, bereits rund 1900 Stellen zu
streichen. Im gesamten Konzern in Singapur und an den SIA-Stationen
in Übersee müssten nun noch 2400 Arbeitsplätze eingespart werden.

Singapore Airlines sei im Vergleich zu anderen großen Gesellschaften
in einer anfälligen Position, «da es keinen Inlandsmarkt gibt, auf
dem sich zuerst eine Erholung abzeichnet», hieß es in der Mitteilung.
In ganz Südostasien sind seit dem Frühjahr die Grenzen für den
internationalen Reiseverkehr geschlossen. Einige Länder, wie
Indonesien und die Philippinen, sind besonders schwer vom Virus
betroffen. Der Flughafen des Stadtstaates Singapur galt bisher als
Drehkreuz für den Luftverkehr zwischen Europa, Südostasien und
Ozeanien.

«Um in dieser unsicheren Lage lebensfähig zu bleiben, werden die
Fluggesellschaften der Gruppe in den kommenden Jahren eine kleinere
Flotte für ein im Vergleich zu ihren Aktivitäten vor Covid
reduziertes Streckennetz betreiben», hieß es weiter. Um sich auf
diese Zukunft vorzubereiten, sei der Stellenabbau bei Singapore
Airlines, SilkAir und Scoot unausweichlich. Die Maßnahme sei das
Ergebnis «einer beispiellosen globalen Krise, die die
Luftfahrtindustrie erfasst hat», sagte Chief Executive Officer Goh
Choon Phong.