Grüne: Hohes Seuchenrisiko in Regionen mit intensiver Schweinehaltung

Berlin (dpa) - Nach dem Nachweis des ersten Falls von Afrikanischer
Schweinepest in Deutschland haben die Grünen vor dem Seuchenrisiko in
Regionen mit intensiver Schweinehaltung gewarnt. «Mit Blick auf die
seuchenhygienische Gefahr sind vor allem Regionen mit einer sehr
hohen Konzentration in der Schweinehaltung einem hohen Risiko
ausgesetzt», sagte der agrarpolitische Sprecher der Grünen im
Bundestag, Friedrich Ostendorff, am Donnerstag. Agrarministerin Julia
Klöckner müsse Antworten darauf geben, wie die Dezentralisierung und
Entzerrung der Schweinehaltung und der Schlachtung erreicht werden
könne.

Die Afrikanische Schweinepest war bei einem toten Wildschwein in
Brandenburg nahe der Grenze zu Polen nachgewiesen worden. Die
Tierseuche ist für Schweine gefährlich, für Menschen aber nicht. Die

Auswirkungen auf die Hausschweine landwirtschaftlicher Betriebe
könnten gravierend sein und den Tod tausender Tiere bedeuten, mahnte
Ostendorff. «Sollte China seine Drohung wahr machen, die Märkte zu
sperren, wären die Auswirkungen auf den Schweinemarkt dramatisch.»

Die Umweltorganisation Greenpeace sieht in dem drohenden
wirtschaftlichen Schaden eine Folge falscher Politik - «vor allem des
massiven Ausbaus der Intensivtierhaltung, um Billigfleisch für den
Export produzieren zu können», wie Agrarexperte Dirk Zimmerman sagte.
«Es wäre fatal, weiter auf die Produktion von Billigfleisch zu
setzen, mit einer Haltung, die Tiere krank macht und der Natur
schadet.»