Landesbauernverband fordert nach erstem ASP-Fall gute Kommunikation

Cottbus/Teltow (dpa/bb) - Nach Bekanntwerden des deutschlandweit
ersten Falls von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Brandenburg
fordert der Landesbauernverband Klarheit von den Behörden und eine
«reibungsarme» Kommunikation. «Die betroffenen Tierhalter stehen
mächtig unter Druck», erklärte LBV-Präsident Henrik Wendorff am
Donnerstag. Über die Nachricht des ersten ASP-Falls zeigte er sich
nicht überrascht. Es sei damit gerechnet worden, deshalb seien
Verband und auch die Schweinehalter in Brandenburg vorbereitet. «Nun
geht es darum, das Schlimmste zu verhindern und die Hausschweine in
unseren Ställen gesund zu halten», so Wendorff.

Derzeit richteten die Veterinärbehörden um den Fundort herum eine
Kernzone, ein gefährdetes Gebiet sowie eine Pufferzone ein. Innerhalb
dieser Schutzzonen werden umfangreiche Maßnahmen gegen die
Ausbreitung der ASP und zum Schutz der Hausschweine ergriffen. Alle
Schweinehalter sind nach Angaben des Verbandes sensibilisiert, den
Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Zudem hätten sie ein
starkes Eigeninteresse daran, strikt auf die Sicherheit in den
Betrieben zu achten und diese täglich zu überprüfen.

Die für Menschen ungefährliche Tierseuche wurde bei einem toten
Wildschwein in Brandenburg gesichert nachgewiesen, wie
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Donnerstag in Berlin
mitteilte. Der Kadaver des Wildschweins war wenige Kilometer von der
deutsch-polnischen Grenze entfernt im Landkreis Spree-Neiße gefunden
worden.

Brandenburg hatte wegen mehrerer Fälle in Polen in den beiden
Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße sowie in der Stadt Frankfurt
(Oder) einen 120 Kilometer langen mobilen Elektroschutzzaun
errichtet. Er soll vor wandernden Wildschweinen schützen. Der
Landesbauernverband hatte im Mai eine feste Zaunanlage zum Schutz vor
der Afrikanischen Schweinepest gefordert, um das Risiko der
Einschleppung nach Brandenburg zu verringern.