Bauernverband: Nach Schweinepest-Fall Ausbreitung verhindern

Rendsburg (dpa) - Nachdem erstmals in Deutschland die Afrikanische
Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden ist, fordert der Bauernverband
Schleswig-Holstein vorbeugende Schutzmaßnahmen. «Für
Schleswig-Holstein bedeutet dies zunächst einmal, dass die
bundesweiten und grenzüberschreitenden Präventionsmaßnahmen weiter
verstärkt werden müssen, um eine Verschleppung des Virus in
Wildschwein- oder Hausschweinpopulationen in andere Regionen zu
vermeiden», sagte eine Sprecherin des Bauernverbandes am Donnerstag
in Rendsburg der Deutschen Presse-Agentur.

Die für Menschen ungefährliche Tierseuche wurde bei einem toten
Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen, wie Bundesagrarministerin
Julia Klöckner (CDU) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Kadaver
des Wildschweins war wenige Kilometer von der deutsch-polnischen
Grenze entfernt im Landkreis Spree-Neiße gefunden worden. Damit
verliert Deutschland den Status als «seuchenfrei». Nun können
Exportstopps für Schweinefleisch ins Nicht-EU-Ausland drohen.

In Schleswig-Holstein gab es im vergangenen Jahr rund 800
Schweinebetriebe mit insgesamt fast 1,4 Millionen Schweinen, wie aus
einer Übersicht des Statistikamtes Nord hervorgeht.

Die Sprecherin des Bauernverbandes verwies darauf, dass das Virus
bereits seit längerer Zeit in Polen nachgewiesen worden war und
2017/2018 in Tschechien und Belgien. «Die Gefahrensituation war
bekannt, so dass Schweinehalter und zuständige Behörden Krisenpläne
erarbeiten und Übungen für den Krisenfall durchführen konnten», sag
te
die Sprecherin. Die Bewertung der Situation in Brandenburg und die
Vermeidung einer Verschleppung habe nun erst einmal Priorität.

Der Bauernverband Schleswig-Holstein beschäftige sich bereits seit
vier Jahren mit einem Krisenszenario. Die Landwirte seien gemeinsam
mit der Branche und den Behörden nicht untätig gewesen. «Insofern
stehen Möglichkeiten zur Verfügung, die eine Einschleppung in
Hausschweinebetriebe unwahrscheinlich machen.» Es sei dennoch
weiterhin unabdingbar, dass sich schweinehaltende Betriebe mit Fragen
der Betriebshygiene weiter intensiv auseinandersetzen und in ihrer
Wachsamkeit nicht nachlassen.