Agentur: Schwerkranker Franzose bricht Hungerstreik ab

Dijon (dpa) - Ein schwerkranker Franzose, der mit einem Hungerstreik
gegen Sterbehilferegeln protestieren wollte, wird laut einem
Agenturbericht wieder ernährt. «Ich war nicht mehr in der Lage,
diesen Kampf zu führen», sagte der 57-Jährige aus dem
ostfranzösischen Dijon der französischen Nachrichtenagentur AFP am
Mittwoch. Er bestätigte, mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt zu
werden.

Der Mann war laut Medien zu Wochenbeginn in die Universitätsklinik
der burgundischen Metropole gebracht worden. Das Krankenhaus nahm auf
Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu keine Stellung. Ende
vergangener Woche hatte der 57-Jährige angekündigt, keine Nahrung und
Flüssigkeit mehr zu sich nehmen und seinen erwartbaren Tod auf dem
Facebook zu zeigen; das Netzwerk hatte laut Medien mitgeteilt, die
Übertragung der Bilder zu blockieren. Der Mann leidet laut Berichten
zufolge an einer seltenen und unheilbaren Krankheit, bei der die
Wände von Arterien zusammenkleben - das behindere die
Blut-Zirkulation.

Der Patient sagte nun der Agentur, er wolle in sieben bis zehn Tagen
wieder nach Hause zurückkehren. In den Fall war nach früheren
Berichten auch Präsident Emmanuel Macron eingeschaltet. Der
42-Jährige habe dem Mann mitgeteilt, seinen Wunsch nach aktiver
Sterbehilfe nicht erfüllen zu können, da diese im Land nicht erlaubt
sei.

In Deutschland und Frankreich ist die aktive Sterbehilfe, also einem
Menschen ein tödlich wirkendes Mittel zu verabreichen, verboten.
Passive Sterbehilfe durch das Abschalten von Apparaten und indirekte
Sterbehilfe, bei der starke Medikamente Schmerzen lindern und als
Nebenwirkung das Sterben beschleunigen, sind zulässig.