WHO: Mehr Aufklärung über Sepsis nötig - Millionen Tote

Genf (dpa) - Weltweit sterben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)
jedes Jahr rund elf Millionen Menschen an Sepsis, darunter fast drei
Millionen Kinder. Es sei dringend geboten, die Kenntnisse über
vorbeugende Maßnahmen sowie die Datenbasis über diese gefährliche
Immunreaktion generell zu verbessern, fordert die UN-Organisation in
einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Dazu gehöre unter anderem
die bessere Ausbildung von Menschen im Gesundheitswesen, um
Infektionen, die zu Sepsis führen können, schneller zu erkennen. Das

Syndrom, das früher vereinfachend als Blutvergiftung bekannt war,
entstehe in vielen Fällen im Krankenhaus. 

Sepsis kann nicht nur durch eine Blutinfektion ausgelöst werden,
sondern häufig auch durch Durchfall, Lungenerkrankungen oder
Tropenkrankheiten. Wenn das Immunsystem dann überreagiert, kann das
zu multiplem Organversagen und damit zum Tod führen. Auch wer an
einer schlimmen Form von Covid-19 leidet, hat laut WHO ein höheres
Risiko, eine Sepsis zu bekommen. Selbst wer sie überstehe müsse mit
lebenslangen Folgen rechnen.