Jenaer Forscher an für Zukunftspreis nominiertem Projekt beteiligt

München/Jena (dpa/th) - Der Wissenschaftler Sergiy Yulin vom
Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena
hat es mit einer Projektbeteiligung in die Endrunde für den Deutschen
Zukunftspreis 2020 geschafft. Drei Forscherteams stellten am Mittwoch
in München ihre Arbeiten vor. Bei den Arbeiten geht es um
energetisches Bauen, eine Kombination aus Optik und Robotik in der
Medizin und leistungsfähigere Chips.

Beim Projekt des Jenaer Instituts und der Unternehmen Zeiss und
Trumpf in Baden-Württemberg ermöglicht sehr kurzwelliges Licht eine
feinere Form der Lithografie, mit der Mikrochips hergestellt werden.
Strukturen der Bauelemente werden den Angaben zufolge ähnlich wie bei
der Projektion eines Dias auf den mit Fotolack bedeckten Siliziumchip
übertragen. Das extrem kurzwellige Licht ermögliche eine viel höhere

Auflösung und damit feinere Strukturen - für noch leistungsfähigere
Mikrochips.

Zeiss in Baden-Württemberg ist auch an einem System für bessere Optik
und automatisierte Kamerafahrten im OP beteiligt. Gespeicherte
Positionen und ein Kamerablick «um die Ecke» erleichtern die Arbeit.
Der Chirurg kann den Angaben zufolge die Kamera mit einem Fußpult
bewegen - die Hände bleiben frei.

Ein Team aus bayerischen Ingenieuren und Wissenschaftlern entwickelte
eine spritzbare Fassadendämmung aus Mörtel und Glas. Winzige
Glashohlkugeln mit 10 bis 200 Mikrometern Durchmesser sorgen für
geringes Gewicht und große Dämmwirkung. In der Zukunft könnten den
Angaben zufolge Roboter die Masse aufspritzen - Versuche dazu laufen.

Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250 000 Euro dotiert und gehört zu
den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Schon die
Nominierung gilt als hohe Auszeichnung. Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier verleiht den Preis am 25. November in Berlin.