Verbraucherzentrale in Corona-Zeiten: Anfragen mehr als verdoppelt

Berlin (dpa/bb) - Durch die Corona-Pandemie hat sich die Zahl der
Beratungen bei der Berliner Verbraucherzentrale seit März mehr als
verdoppelt. Gerade zum Thema Reisen habe es erheblichen
Informationsbedarf gegeben, teilte die Senatsverwaltung für
Verbraucherschutz am Mittwoch weiter mit. Zwischen März und Juni
wurden demnach so viele Anfragen zum Reiserecht wie im gesamten Jahr
2019 registriert. Allein im Mai hatten rund 7000 Berlinerinnen und
Berliner Kontakt zur Verbraucherzentrale. Im Mai des Vorjahres waren
es hingegen 3000.

Viele Fragen seien auch zu Dauerverträgen gestellt worden, etwa zur
Nutzung von Fitnessstudios. Dritter Beratungsschwerpunkt waren laut
Mitteilung Ansprüche wegen verbotener Konzerte, Fußballspiele,
Hochzeitsfeiern und Abibällen.

Verbraucherschutzsenator Dirk Behrendt (Grüne) erklärte, der hohe
Beratungsbedarf zeige, dass die Pandemie die Menschen im Alltag
verunsichere. Daher sei es gerade in diesen Zeiten gut, wenn die
Berliner durch kompetente Beratung unterstützt würden.

Dörte Elß, Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin, unterstrich, die
Zentrale sei eine Notrufzentrale für Menschen, die dringend Hilfe
benötigten. Die Beratung sei zu Beginn der Corona-Krise komplett auf
telefonische Kontakte und E-Mails umgestellt worden. Neueste
Informationen gebe es zudem auf der Homepage, auch individuell
anzupassende Musterbriefe könnten abgerufen werden.

Die Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und
Antidiskriminierung fördert die Verbraucherzentrale in diesem Jahr
mit rund 1,5 Millionen Euro. Hinzu komme die Förderung einzelner
Projekte, hieß es.